Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll119. Sitzung / Seite 22

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de, als wenn irgendjemand, der nichts damit zu tun hat, dazu befragt wird. Wenn das der Maßstab ist, dann ist es ein guter Maßstab.

Wenn der Maßstab ist, dass jeder – Sie zählen auch immer – 5 Minuten, 3 Minuten, 2 Mi­nuten lang vorkommen muss, dann halte ich das für einen ziemlich künstlichen Maß­stab, der eigentlich ein Proporzsystem abbildet, und ich meine, das ist nicht die Aufga­be des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. (Abg. Brosz: Die Opposition vorkommen zu lassen!) – Nein, das eine ist, wenn die Opposition etwas sagt, das sehr relevant ist oder den Journalisten relevant genug erscheint (Abg. Belakowitsch-Jenewein: … un­abhängige Journalisten!), dass es die Öffentlichkeit in einer Diskussionssendung er­fährt; meistens sind das ja ohnehin Runde Tische et cetera (Zwischenruf des Abg. Hö­bart), zu denen dann alle eingeladen sind.

Wenn es um die Frage geht, was im Europäischen Rat passiert ist, was im Europäi­schen Rat passieren wird, was auf Ebene der Regierungschefs passiert, dann werden Sie vermutlich relativ wenig beitragen können – im Vergleich zum Bundeskanzler, der unmittelbar in diesen Sitzungen dabei ist. (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Ja, aber das ist Aufgabe der „ZIB 2“!)

Jetzt zu Ihrer Frage (Präsidentin Bures gibt das Glockenzeichen): Natürlich ist das ein Punkt, den man diskutieren kann, den wir auch diskutieren müssen, aber nur im Kon­nex mit einer Gesamtreform, ansonsten halte ich es nicht für sinnvoll.

 


Präsidentin Doris Bures: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Abgeordneter Dr. Cap.

 


Abgeordneter Dr. Josef Cap (SPÖ): Ich glaube, wir können uns alle darauf verständi­gen, dass es keine Änderung des Rundfunkgesetzes geben kann, die zu einer Ein­schränkung der journalistischen Freiheit im ORF führt. (Ruf: Aber zur Durchsetzung der Objektivität!) Das ist das Allerwichtigste, damit wir uns gleich einmal richtig verstehen. (Beifall des Abg. Weninger.)

Das Zweite ist: Ich als Zuseher, als Konsument (Abg. Rädler: Zur Frage!) lege Wert darauf, dass die Objektivität und Unabhängigkeit gewahrt sind und dass alle vorkom­men, auch die Opposition. (Ruf bei der FPÖ: … Koreferat halten!) Das ist überhaupt keine Frage, und dazu möchte ich mich auch bekennen.

Das Dritte ist: Wir haben damals unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel auch hier im Haus sehr lange das schwarz-blaue Rundfunkgesetz diskutiert. Es hat sich in der Pra­xis herausgestellt, dass das ein exzellentes Gesetz ist (Ruf: … Fragestunde!), und da­her gibt es keinen Grund, da Änderungen vorzunehmen, weil – und jetzt komme ich zur Frage (Abg. Neubauer: Was ist das für eine Wortmeldung? – Zwischenruf des Abg. Schönegger) – ich glaube, dass die Konstruktion … Man kann immer darüber diskutie­ren, ob das kleiner oder größer sein soll, auch über das Entsendungsrecht, aber in der Arbeitsgruppe war es so, dass man herausgehört hat, wer in welche Richtung Ände­rungen hinsichtlich Entsendungen will, damit seine Einflussmöglichkeiten steigen. (Abg. Neu­bauer: Was soll das? – Abg. Tamandl: Das ist ein Wahnsinn! – Weitere Zwischen­rufe bei ÖVP und FPÖ.)

Ich habe den Eindruck, es ist repräsentativ (Präsidentin Bures gibt das Glockenzei­chen) für Österreich im öffentlich-rechtlichen Kontext und auch im Vergleich mit den Öf­fentlich-Rechtlichen in Deutschland und anderen Ländern. Daher bin ich sehr zufrieden mit dieser Struktur, weil sich hier … (Abg. Fekter: Rotfunk! – Abg. Gerstl: Frau Präsi­dentin …! – Abg. Lopatka: … Provokation! – Weitere Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.)

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, Sie müssen … (Anhaltende Zwischen­rufe.) Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben in der Geschäftsordnung klar geregelt, dass es die Möglichkeit gibt, bei der Anfrage wie bei der Zusatzfrage, einlei­tend etwas zu sagen. (Zwischenruf des Abg. Kickl.) – Ja, Herr Abgeordneter Kickl, Sie


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