Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll119. Sitzung / Seite 59

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Einige Vorrednerinnen und Vorredner – ausgenommen, und zwar explizit, die Kollegin Rosenkranz, die gerade vor mir gesprochen hat – haben zum Haus der Geschichte be­reits einiges gesagt, das ich teilen kann. Das Wichtigste in diesem Zusammenhang ist aber aus meiner Sicht, die Interaktivität mit und durch dieses Haus zu fördern, im Kon­kreten eben die Kunst- und Kulturvermittlung, die Attraktivität für Kinder, für Jugendli­che, aber auch für Erwachsene zu fördern und ganz klar auch am Haus der Geschichte zu partizipieren. Das erwarte ich mir, das steht aber auch im Fokus des Konzepts.

Ich möchte meine Rede aber gerne im Speziellen auf die Sammlung der alten Musik­instrumente fokussieren: Altflöten, Hammerflügel, Cembali, Viola d’amore und vieles, vieles mehr. Es gab da Kritikpunkte: Einige haben behauptet, es gebe nun weniger Platz – das mag sein –, andere haben überhaupt behauptet, dass es ein Abdrehen der Sammlung der alten Musikinstrumente geben werde. Das ist völlig unrichtig, weil es zum 100. Geburtstag der Sammlung der alten Musikinstrumente jetzt eine neue Loca­tion gibt. Und das halte ich für sehr, sehr wertschätzend.

Ich möchte gerne zum Brückenschlagen kommen, und zwar im Hinblick auf Kunst- und Kulturvermittlung. Ich sehe da nämlich sehr großes Potenzial, gerade im Zusammen­hang mit der alten Musik. Denn: Jährlich finden Anfang des Jahres die Ressonanzen im Wiener Konzerthaus statt, und dort können wir alle alte Musik und alte Musik­instrumente erleben und auch genießen. Etliche Ensembles – vor allem aber auch Jeu­nesse, ein Barock- und Renaissance-Ensemble – präsentieren sich dort. Ich möchte Ih­nen dieses Festival an dieser Stelle wirklich sehr ans Herz legen.

Aber, offen gesprochen, wer von den Konsumentinnen und Konsumenten dieses Festi­vals kennt auch die Sammlung der alten Musikinstrumente? Ich glaube, leider nur sehr wenige. Ich denke, genau dieses Publikum, wo auch sehr viele junge Leute darunter sind, könnte man nützen, und ich sehe da großes Potenzial, eben in der Kooperation mit dem Haus der Geschichte, mit dem Wiener Konzerthaus, aber auch mit dem Mu­sikverein.

Abschließend: Ich würde mir wirklich wünschen, das Haus der Geschichte als Chance zu betrachten, Kunst und Kultur für alle zur Verfügung zu stellen, und ich hoffe, dass einige Kolleginnen und Kollegen auch diese Chance sehen und vielleicht doch noch dem Haus der Geschichte zustimmen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.52


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Wal­ser. – Bitte.

 


11.52.28

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Ich darf diese Gelegenheit auch dazu nützen, die Schülerinnen und Schüler des Bun­desoberstufenrealgymnasiums Lauterach zu begrüßen. Es freut mich sehr, dass ihr da seid (allgemeiner Beifall) und eine Diskussion mitverfolgen könnt, wo es um ein Ver­gangenheitsthema geht, das gleichzeitig natürlich auch ein Zukunftsthema ist, und dass ihr eine Diskussion mitverfolgen könnt, die zeigt, wie es denn um die einheitliche Betrachtung dieser Geschichte – um die sehr kontroversielle Betrachtung dieser Ge­schichte – steht.

Die Diskussion ist jetzt geprägt von gegenseitigen Vorwürfen. Kollegin Fekter hat pa­nische Angst, dass wir da ein „SPÖ-Museum“ beschließen – so ihre Wortwahl –, sie wird aber zustimmen. (Abg. Fekter: Nein, nein! – Dass es eines wird!) Die ÖVP ihrer­seits wiederum hat wahrscheinlich wenig Freude mit einem Haus der Geschichte, wie es in Oberösterreich konzipiert wird – dort dürfte nämlich ein sehr ÖVP-lastiges Mu­seum entstehen. Und, meine Damen und Herren, davon haben die Leute wirklich die Nase voll!

 


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