schuhe und -schürzen, Atemschutzmasken und Hüte tragen, zum Vorschein. – Abg. Matznetter: Wo ist das Palmöl? Wo ist die Margarine?) – Das ist der hohe Sozialstandard bei der Palmölproduktion. Ja, Gabi Obernosterer, du hast es daheim in deinem Hotel, du bist auch einer, der solche Arbeitnehmer beschäftigt.
Das ist die Alternative, wenn wir immer billiger und günstiger sein wollen und wir verleugnen, wo das Produkt herkommt. (Abg. Obernosterer: Was hast du jetzt gesagt?!) – Wir können jederzeit zu dir nach Hause fahren, dann schauen wir uns an, wie viel Palmöl du in deinem Betrieb hast. Das ist die Realität. Wir müssen diskutieren, was Sache ist. Wir müssen von diesen Showthemen wegkommen, wir müssen von diesen Showbildern wegkommen, von dieser heilen Welt, die es in Wirklichkeit nicht gibt. (Zwischenruf des Abg. Matznetter.) – Herr Kollege Matznetter, warum wollen wir uns denn etwas vormachen, das es nicht gibt? (Abg. Matznetter: Wo ist das Palmöl?) – Es ist für dich ein wesentliches Thema! Wo das Palmöl ist? – In 70 Prozent aller Lebensmittel. Du als Vertreter der Konsumenten solltest dieses Thema viel wichtiger nehmen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Matznetter.) – Das ist wirklich auf das Strengste zurückzuweisen. (Beifall beim Team Stronach.)
Du musst deiner Verantwortung gerecht werden, einmal die Verantwortung der Lobbyisten, der Industriekonzerne, der Nahrungsmittelindustrie einfordern und keine billigen Geschäfte mit ihnen machen. Das ist das ganz Entscheidende, Kollege Matznetter! Wir alle müssen uns bemühen, wir alle sind zu 100 Prozent Konsumenten, wir alle müssen da den geraden Weg gehen.
Ich möchte noch eines erwähnen, auf das ich stolz bin: Ich glaube, es war ein Kollege von der ÖVP, der mich „Palmöl-Leo“ genannt hat. Ein Wirtschaftsredakteur der „Oberösterreichischen Nachrichten“ hat diese Thematik verstanden, wir sind eine Stunde zusammengesessen, und er hat gestern einen hervorragenden Beitrag mit Titelseite daraus gemacht (der Redner hält eine Zeitung in die Höhe): „Schmierige Geschäfte“. Es sind schmierige Geschäfte auf Kosten der Konsumenten, auf Kosten der regionalen Landwirtschaft, auf Kosten von Umwelt und Klima, auf Kosten der Gesundheit. Das ist das Schreckliche!
Ich möchte etwas zurückweisen, Kollege Loacker: Das ist keine Gefühlsdiskussion. Wenn du zwei nahe Familienangehörige an den Krebs verloren hast, dann weißt du, dass Gesundheit das höchste Gut ist, und wenn so ein Spritzmittel Krebs verursacht oder nur in den Nahbereich kommt, Krebs zu verursachen, dann ist es zu verbieten! (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Pirklhuber.)
Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, kommen Sie bitte zum Schlusssatz.
Abgeordneter Leopold Steinbichler (fortsetzend): Ich bin bereits am Ende meiner Ausführungen; ich möchte den Satz nur fertig ausführen. Glyphosat ist nicht wieder für 15 Jahre zuzulassen, sondern wie ein Versicherungsvertrag zu prolongieren: Es wird bis auf Weiteres, solange es kein Ersatzmittel gibt, zugelassen, aber sobald es vernünftige Ersatzlösungen gibt, verboten. Das wäre ein gangbarer Weg. – Danke. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Matznetter: Wir haben es verstanden! – Ruf bei der ÖVP: Taferl! Leo, nimm dein Taferl mit! – Abg. Obernosterer: Das war das falsche Taferl!)
15.47
Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Präsidentin Doris Bures: Ich nehme nun die Verhandlungen über den 1. Tagesordnungspunkt wieder auf.
Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Ehmann. – Bitte.
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