Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll128. Sitzung / Seite 276

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Brunner. – Bitte.

 


20.42.49

Abgeordnete Mag. Christiane Brunner (Grüne): Herr Nationalratspräsident! Sehr ge­ehrter Herr Landwirtschaftsminister! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zu­seherinnen und Zuseher! Über die Schäden im Weinbau und in der Landwirtschaft ins­gesamt, das gebotene Mitgefühl, die Unterstützung und vor allem das nötige Handeln beim Klimaschutz, um das künftig zu vermeiden, habe ich heute bei einem früheren Ta­gesordnungspunkt schon gesprochen.

Der Uhudler war im Übrigen auch davon betroffen. Jetzt geht es um das Weingesetz, im Weingesetz geht es um die sogenannte Obstweinlösung, und über diese Lösung kommen wir zur Uhudler-Frage. Der Uhudler ist nicht nur irgendein Wein, den es halt irgendwo gibt. Der Uhudler ist ein ökologisches Produkt, und er ist vor allem ein ganz wichtiges Produkt für das Südburgenland, für den Tourismus im Südburgenland, für die Wirtschaft im Südburgenland. Eine ganze Region verbindet quasi ihre Identität auch mit diesem Wein. Er ist nicht nur in der Gegend bekannt, denn nicht nur der Wein, sondern auch die Region wird über das Südburgenland mit diesem Produkt verbunden und auch vermarktet.

Wir haben ihn ja schon öfter auch hier im Haus diskutiert. Wir hatten mehrere Anträge, eine Petition. Ich habe eine Verkostung initiiert. Ich glaube nach allem, was ich so an Rückmeldungen bekommen habe, dass der Uhudler, vielleicht bis auf ein paar Ausnah­men, mittlerweile auch hier im Haus gut angekommen ist. Sie haben, glaube ich, vor ei­nem Jahr ein Flascherl von mir bekommen. Heute habe ich leider keines mit. Der Uhud­ler ist so beliebt, dass mir meine Vorräte hier ausgegangen sind, ich werde aber für Nachschub sorgen.

Jedenfalls geht es darum, dass dieser Uhudler auch dauerhaft abgesichert wird und dem Südburgenland erhalten bleibt. Da hat es jetzt unterschiedliche Lösungsansätze gegeben. Wir haben vom Kollegen Preiner schon gehört, dass in der burgenländischen Weinbauverordnung Rebsorten aufgenommen wurden und der Uhudler somit eigent­lich auch abgesichert ist. Es gibt jetzt noch zusätzlich diese sogenannte Obstweinre­gelung.

Wir waren im Ausschuss noch ein bisschen kritisch. Ganz davon überzeugt, sage ich ehrlich, bin ich auch heute noch nicht. (Abg. Auer: Aber zu 99 Prozent!) Wir werden aber zustimmen. Das Unklare ist, dass in dem Gesetz noch irgendwie Formulierungen drinnen sind, wo man hinterfragen kann, ob sie EU-rechtlich in Ordnung sind. Was für mich auch noch offen ist, ist die Frage: Wie verhält sich das zu burgenländischen Lö­sungen? Also was bedeutet das auch für Bauern, wenn sie Rebsorten anpflanzen, die in beides fallen? (Abg. Pirklhuber: Es ist ja doch ein Wein …!)

Das ist auch mein Kritikpunkt zur Vorgangsweise. Ich habe ja vor über einem Jahr ei­nen Antrag eingebracht, in dem ich Sie aufgefordert habe, auf allen Ebenen zusam­menzuarbeiten, nämlich zu schauen: Was kann man auf Landesebene machen? Was kann man auf Bundesebene machen? Welcher Einsatz ist auch auf EU-Ebene notwen­dig?

Diese Zusammenarbeit haben wir bei dem, was da zustande gekommen ist, nicht ge­sehen, wenn wir jetzt ehrlich sind. Es gibt die rote Lösung im Burgenland und die schwar-
ze Lösung im Bund. Es ist irgendwie ein Hin-und-her-Gezerre. Ehrlich gesagt hätte ich mir schon erwartet, dass zumindest beim Uhudler die Parteipolitik hintangehalten wer­den kann und wir zu einer gemeinsamen Lösung kommen können. (Beifall bei den Grü­nen.)

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite