Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 108

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die Armen und diejenigen, die es nicht geschafft haben, so auffängt, dass sie nicht ins Nichts abgedrängt werden – sei es durch die Mindestsicherung oder wichtige andere Maßnahmen, die wir politisch setzen. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Ich bin auch in einem Arbeiterhaushalt aufgewachsen, in dem es ein zentrales Ziel war, dass es den Kindern besser gehen soll, und ich wünsche mir das auch für meine Kinder. Die Gesellschaft, die du skizziert hast, ist eine, die, glaube ich, auch für meine Kinder gut passt, und wenn ich einmal Enkel haben werde, auch für diese.

Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin als Gewerkschafter vor allem angetreten, um die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu vertreten. Deren Erwartungshaltung ist ganz klar: Es gilt, alle Schritte zu setzen, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, alle Schritte zu setzen, um Arbeitsplätze zu schaffen, von denen man leben kann, von denen man gut leben kann.

Das heißt, wir müssen auch über das Prekariat und darüber diskutieren, dass wir an vorletzter Stelle in Europa sind, was Teilzeit betrifft. 28 Prozent der Jobs sind Teil­zeitjobs. Wir müssen darüber diskutieren, wie wir Arbeit anders und neu verteilen. Es kann nicht sein, dass einige in unserer Arbeitswelt so viel arbeiten, dass sie immer kränker werden, ungesund leben und auf lange Sicht auf der Strecke bleiben, während andere – und das sind hauptsächlich Frauen – kurze Arbeitszeiten haben und viel arbeiten, in Tätigkeiten, für die sie nichts bezahlt bekommen.

Diese ungleiche Arbeits- und Einkommensverteilung in der Gesellschaft müssen wir aufbrechen. Ich bin fest davon überzeugt: Wenn man das möchte, wenn man das wirklich will, ist auch ein fairer Deal möglich, um das zustande zu bringen. (Beifall bei SPÖ und Grünen.)

Gestatten Sie mir einen Satz zur Flexibilisierung, denn da gibt es verschiedene Zugän­ge. Da gibt es die einen, die mantraartig verbreiten: Diese zehn Stunden! Das ist alles eine Katastrophe! Da muss man etwas tun! – Dann gibt es die anderen in der Wirt­schaft und bei den Arbeitnehmern, die sich hinsetzen, analysieren und verhandeln. Ich bin sehr dafür, dass wir all diese Themen faktenbasiert diskutieren.

In wenigen Wochen werden wir im Bereich des Handels – nach zweijähriger intensiver Tätigkeit – einen völlig neuen Kollektivvertrag haben, mit großen Veränderungen auch betreffend die Arbeitszeitgestaltung. Wir werden im Bereich der Metallindustrie – da sind wir ganz weit, Rainer Wimmer könnte da viele Details erzählen – zu einem großen Durchbruch hinsichtlich der Flexibilisierung kommen. Also wer behauptet, das gäbe es nicht, der lebt auf dem Mond oder will die Fakten nicht sehen.

Ich wünsche dir, ich wünsche dem Team alles erdenklich Gute. Ich freue mich, dass ich an dieser Gesellschaft, die du gezeichnet hast, mitarbeiten darf. Alles Gute! (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten von ÖVP und Grünen.)

14.29


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Loacker. – Bitte.

 


14.29.53

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundeskanzler! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Nach der Rede des Kollegen Katzian könnte die Euphorie angesichts der beeindruckenden Worte der Regierungsspitze schnell wieder verfliegen, wenn da der Beton angemischt wird. (Zwischenrufe bei der SPÖ.) Aber gut, ich möchte mich nun auf die Frau Staats­sekretärin beziehen, deren Begrüßungsworte mich sehr beeindruckt haben.

 


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