Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 192

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Die Republik wurde da um Millionen geschädigt, und in Zukunft müssen wir schauen, dass wir solche Vorkommnisse nicht mehr zulassen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

19.24


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Brosz zu Wort. – Bitte.

 


19.24.25

Abgeordneter Dieter Brosz, MSc (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Rechnungshof­präsident! Ich war bisher noch nicht oft im Rechnungshofausschuss, und ich hatte das Vergnügen, bei der Debatte zur Ski-WM in Schladming den Ausschuss einmal ken­nenzulernen, hatte auch das Vergnügen (in Richtung des Rechnungshofpräsidenten Moser), Ihre klaren Worte dort zu hören. Ich weiß nicht, ob Sie das immer so machen, da ich noch nicht so oft dort war. Ich weiß nicht, vielleicht war die Ski-WM doch auch ein besonderes Beispiel für etwas, wo man genauer hinschauen sollte.

Infolge dieses und des Sportausschusses, wo ich die Kritik, die auch Sie formuliert haben, wiederholt habe, habe ich dann ein Schreiben vom Skiverband bekommen, in dem mir mitgeteilt wurde, ich möge mich in Zukunft ein bisschen zurückhalten, sonst würde ich geklagt, denn man dürfe nicht sagen, dass die Gelder des Skiverbandes nicht auch zumindest über den Umweg der öffentlichen Förderung kommen.

Haben Sie auch ein Schreiben bekommen? (Rechnungshofpräsident Moser: Ich bin auch aufgefordert worden!) – Ah, Sie sind auch aufgefordert worden! Also der Skiver­band – da sind wir in guter Gesellschaft – fordert offenbar nicht nur Abgeordnete auf, im Parlament zu schweigen, sondern auch den Rechnungshofpräsidenten. Das ist ein besonderer Verband, mit dem wir uns vielleicht noch einmal näher auseinan­dersetzen sollten.

Gehen wir die Geschichte mit Schladming noch einmal durch. – Erfolgreich: ja. Publi­kums­interesse: absolut gegeben. Ich habe das schon mehrfach zelebriert. Die Frage ist dann: Der ÖSV ist der Veranstalter – trägt er ein großes Risiko, wenn er eine Ski-WM in Österreich macht?

Meine Frage war: Könnte es zum Beispiel sein, dass der ORF nicht überträgt? – Die Gefahr ist wahrscheinlich überschaubar, dass der ORF draufkommt, zu sagen: Die sollen in Schladming Ski fahren, wir übertragen nicht! Das ist wahrscheinlich eine eher geringfügige Gefahr. Gegen das Wetter versichert man sich. Die Gefahr, dass in Österreich bei einer Ski-WM keine Zuschauer kommen, ist, glaube ich, wenn man sich die Geschichte anschaut, auch überschaubar. Das heißt, das Risiko des Veranstalters ÖSV ist deutlich eingeschränkt.

Was macht der ÖSV? – Der ÖSV sagt erstens: Wir entscheiden, welches Skigebiet sich für eine Ski-WM bewerben kann; zweitens: Ihr könnt euch dann bewerben, wenn die Bedingungen für die Ski-WM erfüllt sind, und die Bedingungen definieren wir; drittens: Die Dinge, die wir dort haben wollen, müssen öffentlich gefördert werden; wenn sie gefördert werden und das errichtet wird, dann unterstützen wir die Bewer­bung. – So gut, so schön.

Dann kommt allerdings ein Element dazu, nämlich dass es ja nicht so ist, dass man dort nur etwas ausrichtet und keine Einnahmen hat. Wenn dort etliche Hunderttausend Leute in einer Woche kommen, fließt schon etwas Geld, und jetzt reden wir noch gar nicht nur von den Fernsehrechten; diese kommen nämlich auch dazu: Fernsehrechte, Ticketverkauf, Werbung kommen auch dazu. – So.

Das Konstrukt ist so: Der ÖSV geht her und sagt: Alles, was wir investieren müssen, muss investiert werden, dann veranstalten wir. Wir sind der Veranstalter: Alles, was auf der anderen Seite an Einnahmen hereinkommt, kommt zu uns.

 


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