Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 197

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terium aufgearbeitet, wie es zu diesen Missständen gekommen ist. Der ÖSV ist in die Pflicht zu nehmen!

Außerdem gehört auch das Sportförderwesen reformiert, vor allem was die Sportgroß­veranstaltungen anbelangt. Es gehört ein Kriterienkatalog entwickelt, unter welchen Voraussetzungen man überhaupt Förderungen für Infrastrukturprojekte bekommt. Und vor allem darf es nie wieder eine Sportgroßveranstaltung geben, bei der es keine Gesamtkoordinierung und keine Gesamtkostendarstellung gibt, das heißt, alle Ein­nahmen und Ausgaben müssen transparent dargestellt werden.

Sehr geehrte Damen und Herren, wie schon gesagt – der Herr Rechnungshofpräsident hat es bestätigt –: Ohne Transparenz geht es nicht! Jetzt liegt es vor allem auch am neuen Minister Doskozil, zu zeigen, ob er tatsächlich Reformen angeht oder wieder nur ein Lebensverlängerer des bisherigen Systems ist. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

19.39


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Greiner. – Bitte.

 


19.40.01

Abgeordnete Mag. Karin Greiner (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Rech­nungshofpräsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist schon einiges gesagt worden: Einer der vorliegenden Berichte analysiert die Alpine Ski-WM 2013 in Schlad­ming. Der größte Fördergeber war das Land Steiermark mit 152 Millionen €. Das sind öffentliche Gelder.

Welche Kritikpunkte wurden aufgezeigt? – Ich gehe noch einmal kurz darauf ein: Das ist etwa das nicht geeignete Projektmanagement – zumindest war keines installiert – für die Ausrichtung der gesamten WM, während verschiedene Gremien in verschiede­nen Bereichen organisiert haben. Da hat eine Gesamtkoordinierung gefehlt. Teilweise waren auch die Förderentscheidungen nicht zur Gänze nachvollziehbar, steht im Bericht. Eine ganzheitliche Überprüfung, ob Förderungen teilweise notwendig, wirt­schaftlich und zweckmäßig waren, ist nicht vorgelegen.

Auf einen weiteren Punkt gehe ich noch kurz ein: Es gab auch Kritik an der Förderung von Infrastrukturprojekten rund um dieses Sportereignis. Bei diesem Punkt möchte ich aber schon eines hervorheben: Ich glaube, man muss auch sehr deutlich auf die Nach­haltigkeit solcher Projekte schauen. Worauf beziehe ich mich? – Ich beziehe mich auf die wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region. Eine Umsatzsteigerung von 23 Pro­zent ist beachtlich, genauso 55 Prozent mehr beim Cashflow, und bis 2015 haben die Nächtigungen um 24 Prozent zugenommen. (Abg. Zanger: Das ist eh schön!)

Das sind erfreuliche Fakten, und Kollege Brosz hat auch schon angesprochen, dass es sehr wünschenswert ist, dass auch weiterhin internationale Mannschaften da sind, und das wurde dadurch wirklich auch ausgelöst und gefördert.

Kritisiert wurde zu Beginn auch das Mediencenter, aber mittlerweile hat es sich zu einem beliebten Veranstaltungszentrum etabliert. Seit der WM haben dort 450 Kon­gresse stattgefunden, und pro Jahr richtet man in diesem Zentrum 15 Großveran­staltungen aus. Das hat ja Folgewirkungen.

Was ist aber in Zukunft bei der Förderung von derartigen großen sportlichen Veran­stal­tungen zu berücksichtigen? – Ja, unabdingbar sind eine hundertprozentige Entschei­dungstransparenz und eine hundertprozentige Fördertransparenz. Das sind öffentliche Gelder. Warum geht welche Förderung wohin?

Da möchte ich schon betonen, dass Herr Bundesminister Doskozil im Rechnungs­hof­ausschuss bestätigt hat, hinsichtlich der Einrichtung einer Fördertransparenzdatenbank beziehungsweise einer Transparenzdatenbank allgemein seine vollste Unterstützung


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