Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 198

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zu geben. Das heißt, man ignoriert den Bericht in keinster Weise. Man nimmt das sehr ernst, und da wird seine Unterstützung auch zu spüren sein.

Klar ist auch, dass es bei einer Beteiligung mehrerer Fördergeber, wie es hier der Fall war, sinnvoll ist, eine zentrale Controllingstelle einzurichten. Es liegt auf der Hand, dass das wirklich an einer Stelle zusammenlaufen soll. Es muss am Ende einen Gesamtüberblick geben, welche Kosten entstanden sind und welche Förderungen gewährt wurden. Damit ist für unsere Bürgerinnen und Bürger sichergestellt, dass die öffentlichen Gelder sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig eingesetzt werden können. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.43


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Maurer. – Bitte.

 


19.43.35

Abgeordnete Sigrid Maurer (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wie das bei Debatten zu Rech­nungshofberichten leider so ist, springen wir häufig zwischen den Themen herum. Ich muss jetzt auch einen solchen Sprung machen, und ich bitte Sie, mir gedanklich zu folgen.

Wir wechseln jetzt von den Sportangelegenheiten zu den Universitäten, und zwar zu den Kollektivverträgen, den Anstellungsverhältnissen und den Entlohnungen an den Universitäten; das ist nämlich auch Teil dieses Bandes des Rechnungshofberichts. Dazu muss man sagen, wir behandeln heute einen Bericht von Anfang 2014, also einen Bericht, der über zweieinhalb Jahre alt ist; die Prüfung ist überhaupt aus dem Jahr 2012. Die Inhalte dieser Rechnungshofprüfung sind also gewissermaßen zumin­dest in Teilen verjährt, sie werden sich verändert haben.

Wie bereits von meinen KollegInnen angesprochen wurde, haben wir da einen un­glaub­lichen Stau aufgebaut, und ich kann Ihnen sagen, das ist nicht der älteste Bericht, der im Ausschuss liegt und immer noch der Behandlung hier im Plenum harrt. Wir bräuchten also schon auch eine Beschleunigung des Prozesses.

Aber zurück zu den Universitäten: Ich möchte die Gelegenheit nutzen, zwei zentrale Aspekte anzusprechen. Das eine sind die Laufbahnstellen; das sind Stellen, bei denen man im Laufe der Karriere an der Universität durch Weiterqualifizierung in eine nächst­höhere Kategorie aufsteigen kann. Diese Stellen sind insbesondere auch zur Förde­rung von Frauen eingerichtet worden, und da hat es jetzt aufgrund einer Anfrage der Kollegin Gamon, die nachgefragt hat, wie es denn mit der Frauenförderung aussieht, quasi eine kleine Follow-up-Prüfung gegeben. Da stellen wir leider fest, dass nach wie vor nur ein Drittel der Laufbahnstellen und auch nur ein Drittel der ProfessorIn­nen­stellen an Frauen gehen.

Da muss man schon sagen: Ich weiß nicht, wie lange wir noch darüber klagen wollen, dass wir die Gleichstellung an den Universitäten nicht schaffen. Wenn wir in diesem Tempo weitermachen, kann das nie erreicht werden. Es braucht also ganz eindeutig größere Anstrengungen der Rektorinnen und Rektoren der Universitäten, in diesem Bereich endlich voranzukommen. Es gibt Universitäten, die die 50 Prozent erreicht haben. Die Akademie der bildenden Künste hat uns vorgezeigt, dass es sehr wohl möglich ist, also denke ich, dass es auch für die anderen möglich sein muss.

Der zweite Aspekt, den ich noch schnell ansprechen möchte, betrifft die Lektorinnen und Lektoren. Das sind Angestellte, die nur einzelne Lehrveranstaltungen halten. Das sind in erster Linie JungwissenschaftlerInnen, die sehr schlecht bezahlt sind, aber da die Universität keine Infrastruktur für sie zur Verfügung stellen muss, sie befristet


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