Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 85

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Zum Schluss: Auch ich möchte, dass wir aufräumen, dass wir die Bürokratie weiter rausbringen, dass wir Möglichkeiten reinbringen. Wir müssen sicher neue Pfade ein­schlagen, wenn wir neue Wege beschreiten wollen. In diesem Sinne: Arbeiten wir gemeinsam für die Zukunft des österreichischen Tourismus, für den Motor der öster­reichischen Wirtschaft! – Danke schön. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Abg. Köchl.)

12.11


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Willi. – Bitte.

 


12.11.56

Abgeordneter Georg Willi (Grüne): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Tourismusbericht ist gut gemacht und erfreulich.

Wir haben 39 Millionen Ankünfte, 135 Millionen Nächtigungen. Unsere Hauptmärkte liegen vor der Haustür: 37 Prozent der Gäste kommen aus Deutschland, 26 Prozent aus Österreich, 7 Prozent aus den Niederlanden, und dann folgen Schweiz, England, Italien, Belgien, Tschechien, Russland und Frankreich. Die Ausgaben der in- und ausländischen Gäste betragen stolze 38 Milliarden €, und der Tourismus gibt knapp 200 000 Menschen in Österreich Arbeit, das sind knapp 6 Prozent.

Anzumerken ist, dass 2015 ein kleiner Ausreißer war, wir hatten frühe Ostern, wir hatten einen sehr schneereichen Winter und einen heißen Sommer. Das hat gerade im heißen Sommer viele Gäste, die den kühlen Alpenraum gesucht haben, zu uns geführt, auch hin zu den Seen. Und man muss auch zugeben, dass Konkurrenzmärkte, vor allem im südlichen Mittelmeerraum, unsicherer geworden sind.

Wir erleben Zuwächse an den Preispolen. Das Segment der hochpreisigen Hotellerie und das Niedrigpreissegment – Ein- und Zwei-Sterne-Unterkünfte – wachsen, es schwächelt die Mitte mit den drei Sternen.

Es ist der Opposition gelungen – Kollege Hauser hat es schon gesagt –, die Bestpreis­klausel wegzubekommen. Der Herr Minister sieht jetzt doch Handlungsbedarf und wird das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb ändern, und wir werden diese Best­preis­klausel so wie Deutschland und Frankreich abschaffen.

Interessant ist für mich die Seite 27 im Bericht. Da wird sehr kritisch mit den Grenz­kontrollen verfahren, und es wird darauf hingewiesen, dass diese Grenzkontrollen eine Gefahr in sich bergen und einen Wachstumseinbruch bringen könnten. Ich bitte Sie, Herr Vizekanzler, dass Sie den Scharfmachern in Ihren Reihen, aber vor allem auch in den Reihen der FPÖ ausrichten, dass sie mit diesen Grenzkontrollen abfahren sollen. Das ist schädlich für unseren Tourismus und trübt das Bild unseres Landes. (Beifall bei Grünen und NEOS.)

Nicht nachvollziehen kann ich die Aussage, dass der Binnenreiseverkehr eine Sätti­gung erfahren habe und in Zukunft vielleicht von einer Stagnation auszugehen sei. Wenn man allerdings mit Steuergeschenken das günstige Wegfliegen aus Österreich in Länder, mit denen wir preislich nicht mithalten können, fördert, dann ist das negativ und kontraproduktiv. Ich sehe in der Renaissance der Sommerfrische riesige Wachstumspotenziale. (Abg. Pirklhuber: Richtig!) Die Sommer werden heißer. Wo gehen die Leute hin? – In die kühleren Alpen hin zu den Seen. Sie suchen Urlaub in Österreich. Und was wir tun müssen, ist, das Angebot ausweiten, vor allem das Radan­gebot, Rad und Bahn, Rad und Bus, Bett+Bike, die Radwege gut ausschildern. Hier gibt es ein Riesenpotenzial bis hin zur Öffnung der Forststraßen für Mountainbikes. Und natürlich lockt der Berg als Abenteuer.

Meine Damen und Herren, jeder Gast, der sich in Österreich wohlfühlt, ist ein exzel­lenter Botschafter Österreichs. Aber nur jene Menschen, die den Gast gut betreuen


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