Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 99

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12.50.58

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Vizekanzler! Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher auf der Besuchergalerie, besonders die Gäste aus Vöcklabruck, und vor den Fernsehgeräten! Kollege Hanger, ich darf gleich an deine Ausführungen an­schließen: Es ist ja höchst interessant, es ist hervorragend! Anscheinend warst du nicht bei allen Sitzungen des Wirtschaftsausschusses selber anwesend, denn wir haben sogar Sitzungsunterbrechungen gehabt, damit man das Natürlichste auf der Welt erledigt: die Möglichkeit der Mitarbeit der Familienangehörigen. (Abg. Hanger: Vor­schläge habt ihr halt keine gebracht!) – Geh, bitte! Schau, wenn du nicht zuhörst, weißt du es ja morgen wieder nicht, und wenn ihr draußen bei den Versammlungen seid, könnt ihr es nicht einmal den Wirten erklären! (Abg. Hanger: Vorschläge …!) Geht einmal hinaus zu den Wirten zu einem Stammtisch und redet nicht immer da herinnen gescheit!

Schau, das Problem ist ja folgendes: Wir haben eine Sitzungsunterbrechung gehabt, weil es nicht möglich war, dass die Väter und Mütter, die den Betrieb geführt haben, diesen 50 Jahre lang aufgebaut haben, mithelfen durften, wenn ein vollbesetzter Autobus oder eine größere Wandergruppe kam. (Zwischenruf des Abg. Neubauer.) Jetzt ist das ein Erfolg. Also, wenn das der New Deal ist, dann ist es ein Uralt-Deal, aber macht nichts! (Beifall beim Team Stronach.)

Man könnte – ich komme dann noch bei dem Thema Lebensmitteln darauf zu sprechen – natürlich auch über Etikettenschwindel reden (Zwischenruf des Abg. Hanger), aber das macht nichts. Wir freuen uns – oder, Peter Wurm? –, wir haben das lange gefordert. Ihr sagt immer, die Opposition fordert nichts. Ich meine: Sie sollten viel mehr zuhören! (Abg. Hanger: Lösen muss man es!)

Dem Herrn Vizekanzler sei Dank, das ist jetzt geschehen. Reden wir positiv: Herz­lichen Dank an alle Hotellerie-, Gastronomie-, Beherbergungsbetriebe, „Urlaub am Bauernhof“, Privatzimmervermieter für das, was sie leisten, welche Bereitschaft, welchen Einsatz sie erbringen, herzlichen Dank, sonst wäre das nicht möglich, aber auch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Willi.)

Ich darf da aber schon wieder eine kleine Szene aus dem Wirtschaftsausschuss bringen: Es ist halt schon spannend, wenn wir dort die Vier-Tage-Woche diskutieren und jeder sieben Tage die Woche bedient werden will! Ich habe ja nur einen kurzen Ausflug in die Gastronomie gemacht, aber mein bester Koch hat mich verlassen, weil er gesagt hat, seine Freundin habe ihn vor die Wahl gestellt: entweder der Wimberghof oder sie. Na, wo kocht er heute? – Heute kocht er bei der größten Konkurrenz der Gastronomie, bei einem Supermarktwirtshaus, denn jeder Supermarkt, jeder Möbelmarkt hat ja heute eine Gastronomie dabei, ein Restaurant, das sich die Gäste holt, und dort ist er jetzt Koch und hat am Sonntag frei. Wir müssen also bedenken, was wir mit unserem Tun, mit unserem Handeln bewirken.

Herr Minister, du wirst ja bestätigen – neben den guten Aussichten –: 7 000 Kräfte werden gesucht. Das zeigt, wie fordernd der Job ist. Da müssen wir vielleicht noch da und dort beim Gehalt etwas tun, aber es sagt ja schon etwas über die Leistung aus.

Weil ich da die fesche Lechneralm vor mir habe – ganz aktuell, die heutigen „Salz­burger Nachrichten“ (auf ein vor sich auf dem Rednerpult aufgestelltes Bild weisend, das eine Frau hinter einem Zaun mit der Aufschrift „Lechneralm geschlossen“ zeigt) –: Wir müssen ja wissen, was wir mit dieser Registrierkassenpflicht ausgelöst haben. Am Hochkönig haben bereits fünf Almen heuer nicht mehr geöffnet.

 


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