Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 127

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kation nicht mitbringen. Das halte ich für verfehlt, denn mit solchen Quotenlösungen kommen wir nicht weiter.

Mehrere Vorredner und auch Sie, Herr Vizekanzler, haben schon zu den Förderungen Stellung bezogen, und da kommen wir an einen Punkt, wo es in Österreich wieder einmal übertrieben worden ist.

Es gibt nämlich: eine Basisförderung für jeden Lehrling nach Abschluss des Lehr­jahres; eine Förderung für Lehrlinge über 18; die Förderungen für Unternehmen, die einen Lehrling aus der überbetrieblichen Ausbildung übernehmen – da denke ich mir überhaupt, so gut kann die überbetriebliche Ausbildung nicht sein, wenn man nachher noch einmal fördern muss, dass jemand von dort übernommen wird –; Förderungen für Lehrlinge mit Lernschwierigkeiten; Förderung von Vorbereitungskursen auf die Lehrab­schlussprüfung; Förderung für ausgezeichnete und gute Erfolge bei der Lehrabschluss­prüfung; Förderung für die Weiterbildung der Ausbildner; Förderung von Projekten für mehr Frauen in überwiegend männlichen Lehrberufen; Förderung für ein Auslands­praktikum des Lehrlings.

Ich habe jetzt gar nicht alles aufgezählt, was es gibt, aber wie man sieht, sind es so viele verschiedene Förderungen, dass ein Klein- und Mittelbetrieb, und dort wird die Mehrzahl der Lehrlinge ausgebildet, das gar nicht administrieren kann. Die haben gar nicht die Manpower, die haben nicht die Fachabteilungen, die sich damit beschäftigen, tagelang Antragsformulare auszufüllen, um alle Förderungen abzurufen, die es gibt. Die haben nicht die Zeit, und die haben natürlich nicht das Detailwissen dazu, wie das vielleicht ein Großunternehmen hat.

Ich schlage Ihnen vor: Fassen Sie den Fördersalat zusammen, machen Sie es einfach, machen Sie es überschaubar, machen Sie die Verwaltung schlank, und dann erreichen Sie vielleicht auch etwas! (Beifall bei den NEOS.)

14.34

 


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Katzian. – Bitte.

 


14.35.00

Abgeordneter Wolfgang Katzian (SPÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin ganz überrascht, ich war schon richtig darauf vorbereitet, dass Herr Loacker und ich wieder einmal ins Match gehen, aber ich muss ihm in vielen Punkten, die er angesprochen hat, recht geben. Ich sehe das ähnlich. Das Einzige, wo ich schon ein bisschen differenzieren möchte, ist die Frage der Ausbildungspflicht, die natürlich keine Jugendeinstellungspflicht ist.

Sie wissen, wir hatten schon einmal ein Jugendeinstellungsgesetz, und ich persönlich bin auch der Meinung: Bevor junge Leute auf der Straße stehen, muss man ent­sprechende Maßnahmen setzen. Aber da gibt es eben die überbetrieblichen Ausbil­dungseinrichtungen, da gibt es jetzt die Ausbildungspflicht, und ich denke, da hat die Bundesregierung die richtigen Schritte gesetzt. Und wir werden sehen, in welcher Art und Weise die Dinge für die Zukunft greifen.

Ich glaube, aufgrund der bisherigen Debatte kann man klar sagen, es gibt weitge­hende – mit Ausnahme der FPÖ – Einigkeit darüber, dass die duale Ausbildung ein Erfolgsmodell ist, etwas, was in hohem Maße die Qualität und die Berufsausbildung … (Abg. Peter Wurm: Nicht aufgepasst, Herr Kollege, oder?) – Kollege Wurm! Ehrlich, ich habe Ihnen vorher schon gesagt: Melden Sie sich zu Wort, wenn Sie etwas zu sagen haben! Sie quatschen immer dazwischen, das ist ein Stil, der ist nicht in Ordnung, so geht man nicht miteinander um! (Beifall bei SPÖ und ÖVP. – Heiterkeit des Abg. Peter Wurm.) Und dann setzen Sie sich noch hin und lachen! Vielleicht können die Kameras


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