Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 128

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das einmal einfangen. Das ist die Diskussionskultur à la FPÖ. Na servus, kann ich da nur sagen!

Herr Wurm, melden Sie sich zu Wort, wenn Sie sich trauen! Wenn Sie etwas zu sagen haben, dann tun Sie das bitte vom Rednerpult aus. (Abg. Neubauer: Zwischenrufe sind aber schon noch erlaubt!) – Nein, sind eh nicht verboten. Schreien Sie dazwi­schen, soviel Sie wollen, es ist eh in Ordnung! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf des Abg. Mölzer. – Abg. Peter Wurm: … als Gewerkschafter muss man mehr aushalten!)

Die FPÖ stellt sich hierher und sagt: Fachkräfte sind dringend nötig!, und der nächste Redner sagt: Aber man muss natürlich Anreize schaffen! – Es ist durchschaubar und durchsichtig, was Sie wollen: Sie wollen nicht, dass diejenigen, die die Notwendigkeit haben, Fachkräfte auszubilden, das tun, wenn es nicht entsprechendes Geld und entsprechende Unterstützung dafür gibt. Das ist der wahre Hintergrund, entkleidet von den vielen schönen Worten, die Sie gesprochen haben, und ich denke, das muss man genau so beim Namen nennen.

Der Herr Vizekanzler hat ausgeführt, was es im Förderungsbereich gibt. Herr Loacker hat darauf hingewiesen, dass man das unter Umständen weiterentwickeln, verbessern, bündeln könnte. Ja, für all das sind wir zu haben, aber wenn man von Förderungen in der Berufsausbildung spricht, dann muss man sie auch an Kriterien und an Benchmarks knüpfen, und dann bin ich dafür, dass man bestimmte Dinge definiert. Wer diese einhält, soll die Förderungen auch bekommen, weil es eine gute Unter­stützung ist, und wer sie nicht einhält, soll sie nicht bekommen, weil es nicht sein kann, dass man sozusagen einfach Geld in eine Ausbildung schiebt, die die Qualität nicht garantiert.

Wir brauchen mehr Plätze für Lehrlinge, wir brauchen mehr Qualität in der Berufs­ausbildung, und wir müssen weiter daran arbeiten, dass die Lehrlinge keine billigen Hilfskräfte sind, sondern auch entsprechend qualitativ hochwertig ausgebildet werden. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Peter Wurm: Schwache Rede, Herr Gewerkschafter, ganz schwach! – Abg. Weninger: Kollege Wurm wollte noch was sagen!)

14.38


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Schopf. – Bitte.

 


14.38.13

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Liebe Kolle­ginnen, liebe Kollegen! Es ist eine sehr, sehr interessante und zugleich wichtige Dis­kussion, weil ich denke, dass die Jugendlichen, die Lehrlinge letztendlich auch unsere Zukunft sein sollen. Und es ist doch sehr spannend zu verfolgen, dass es hier eine Partei gibt – Jugendliche und Lehrlinge in Österreich, aufgepasst: es ist die Freiheit­liche Partei! –, die überbetriebliche Lehrwerkstätten zurückfahren und letztendlich schließen will.

Kollegen und Kolleginnen! Wir haben zurzeit über 11 000 Betroffene, 11 000 junge Menschen, die benachteiligt sind, die bis vor Kurzem noch keine Möglichkeit hatten, in dieser Republik einen Arbeits- oder Lehrplatz zu erhalten, weil auch viele Betriebe keine derartigen Lehrplätze mehr anbieten. 11 000 Jugendliche haben wir, wo die Frei­heitliche Partei sagt, diese 11 000 mögen in diesen überbetrieblichen Lehrwerkstätten keine Ausbildung erhalten. (Abg. Kassegger: Das haben Sie gesagt!) – Sie haben gesagt, Herr Kassegger, es wäre vernünftig, die überbetrieblichen Lehrwerkstätten zu schließen. Das bedeutet, dass 11 000 Jugendliche in Zukunft in dieser Republik keine Möglichkeit mehr haben, eine solche Ausbildung zu absolvieren. (Abg. Kassegger: Das hat niemand gesagt! Wir haben gesagt: zugunsten betrieblicher Ausbildung zurückfahren! Erzählen Sie nicht …!)

 


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