Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 197

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

und immer wieder auf die Probleme zurückkommen, wenn es in der Familienpolitik nicht wirklich funktioniert.

Kolleginnen und Kollegen, es ist Faktum: Wir haben Familien, die hätten gern noch ein zweites, ein drittes Kind, Mütter, die hätten gern noch ein zweites, ein drittes Kind. Und es ist schlecht, wenn wir dann hören: Es geht sich nicht aus! Ich habe vorhin ganz frech gesagt: Das Kind kann nicht die Cashcow sein, sondern zuerst muss das Kind da sein, und dann haben wir alles dafür zu tun, damit die Kinder eine Zukunft haben, eine lebenswürdige Zukunft haben. Ich glaube, ohne Kinder, ohne die wichtigste Zelle im Staat, haben wir überhaupt keine Zukunft. (Beifall beim Team Stronach, bei Abge­ordneten der FPÖ sowie des Abg. Doppler.)

Es wird immer wieder von den regionalen Investitionen, von der fehlenden Kaufkraft gesprochen, egal, ob im ländlichen oder im urbanen Raum. Genau da spüren wir auch die Schwächen der Familienpolitik. Wir wissen, eine neue Studie bestätigt es: Ein Kind kostet bis zum 15. Lebensjahr 135 000 €. Und dieses Geld wird regional ausgegeben, in den regionalen Geschäften. Die Familien investieren vor Ort. Die Familien sind ganz verlässliche kaufkräftige Partner für unsere regionale Wirtschaft. Ich glaube, wenn wir die internationalen Probleme der Globalisierung immer wieder hier diskutieren müssen, dann wissen wir, dass wir das noch viel mehr in den Mittelpunkt stellen müssen.

Dazu zählt auch die fehlende Inflationsbereinigung der Familienbeihilfe. Wir wissen, dass die Familien dadurch 27 Prozent Kaufkraftverlust in den letzten Jahren erlitten haben. Dieses Geld fehlt. Deshalb müssen wir schauen, dass auch wir hier dieses Manko aufholen, und ich darf deshalb zwei Entschließungsanträge einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Jährliche Valorisierung der Familienleistungen“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird ersucht, dem Nationalrat einen Gesetzesentwurf zuzuleiten, der eine jährliche Anpassung des Kindergeldes, der Familienbeihilfe, des Pflegegeldes und des Kinderabsetzbetrages an den Verbraucherpreisindex vorsieht.“

*****

Das war der erste Antrag. Und zum zweiten Antrag darf ich persönlich noch erwähnen: Wir müssen hier in diesem Haus doch einmal drüberstehen! Es kann nicht sein, dass eine Mutter, die in kürzeren Zeitabständen als vier Jahre gebärt, dadurch Pensions­anrechnungszeiten verliert.

Kollege Wöginger, auch in Oberösterreich hat der ÖAAB dieses Modell bereits gefor­dert, und ich denke, da geht es um die Leistung der Mutter – egal, in welchem Abstand sie Kinder zur Welt bringt –, es geht um die gleiche Mühe, die gleichen Kosten pro Kind. Deshalb stelle ich folgenden Antrag:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Ver­besserte Anrechnung der Pensionszeiten pro Kind für die Kindererziehungszeit“

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite