Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 215

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1 000 € mehr gibt, die der Familien zur Verfügung stehen, ist doch der richtige Weg. (Beifall bei der ÖVP.)

Was die Familienzeit oder den Papamonat anlangt – ich bin da nicht so kritisch, beides ist in Ordnung (demonstrativer Beifall der Abgeordneten Kucharowits und Kucher) –, geht es darum, dass man diese Zeit gemeinsam verbringen kann. Wenn das Kind zur Welt gekommen ist, und vor allem dann, wenn es das zweite oder dritte Kind ist, ist es sehr, sehr wichtig, dass beide Elternteile diese Möglichkeit haben, gemeinsam in der Kinderbetreuungszeit zu sein. Daher sind diese 700 € aus meiner Sicht auch eine gute Aufstockung in diesem Bereich.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe noch zwei, drei Anmerkungen zu den Anträgen, die eingebracht wurden. (Zwischenruf der Abg. Schwentner.) Frau Kollegin Rosenkranz, was die Inflationsabgeltung anlangt – unser Familiensprecher Georg Strasser hat das schon erwähnt –: Wir hatten in den Jahren 2000 bis 2014 eine Inflation von 33,5 Prozent und im gleichen Zeitraum eine Steigerung im Familienbei­hilfenbereich um 44 Prozent pro Kind, nämlich von 2 472 € pro Kind auf 3 562 €. Das ist von der Arbeiterkammer und vom ÖIF belegt. Das muss man dazusagen; daher hat diese Entwertung nicht stattgefunden, und ich verweise auch darauf, dass wir die Familienbeihilfe bereits dreimal angehoben haben, nämlich 2014, 2016 und auch 2018 – dann wird die Familienbeihilfe noch einmal um 1,9 Prozent angehoben. (Beifall bei der ÖVP.)

Eines soll die Bevölkerung auch wissen, nämlich wie unterschiedlich die Oppositions­parteien an die Sache herangehen. Wir haben hier Anträge, die in die Richtung gehen, dass man die Bezugsdauer verkürzt. Also die Grünen und die NEOS wollen nicht, dass es so lange möglich ist, dieses Kindergeld in Anspruch zu nehmen, und der FPÖ ist es eher zu wenig. Es gibt also innerhalb der Fraktionen unterschiedliche Sichtweisen.

Meine letzte Anmerkung gilt der Sache mit vier Jahren Anrechnung pro Kind: Ja, Kollege Steinbichler, das ist uns ein Anliegen, das kostet 280 Millionen € im Jahr, wenn wir pensionserhöhend und -begründend anrechnen. Aber die Ansage ist richtig. Vier Jahre pro Kind, egal, in welchen Abständen die Kinder geboren sind, das ist eine Frage der Gerechtigkeit, meine Damen und Herren, und wir werden hier weiterarbeiten. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Steinbichler.)

Aber insgesamt ist dieses Kindergeldkonto Neu eine sehr gute Lösung. Frau Ministerin, ich gratulieren Ihnen und bedanke mich bei allen, die mitgeholfen haben. Wir werden noch das familienfreundlichste Land der Welt, weil wir die richtigen Maßnahmen setzen! (Beifall bei der ÖVP.)

19.01


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Walser zu Wort. – Bitte.

 


19.01.14

Abgeordneter Dr. Harald Walser (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Frau Kollegin Rosenkranz, ich möchte zu Ihren Ausführungen kurz Stellung nehmen. Punkt eins: Ich finde es interessant, in welchem Rahmen sich Ihr Weltbild bewegt: zwischen frühstalinistischen DenkerInnen, wie Alexandra Kollontai, und Bischof Klaus Küng. Da müssen Sie ein bisschen aufpassen, dass Ihr Familienbild nicht allzu verengt wird. (Beifall bei den Grünen.)

Herr Kollege Wöginger! Wir sind für einen möglich flexible Gestaltung, aber wir sind vor allem für eine Gestaltung des Kindergeldes, das auf die Realität Bezug nimmt. Das geht auch in Ihre Richtung, Frau Kollegin Rosenkranz. Die Realität ist, dass wir heute sehr viele Kinder haben, die mit nur einem Erziehungsberechtigen aufwachen, weil wir


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