Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 223

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Thema hier auch anzusprechen –, dann müssen wir uns auch als Parlament ernst nehmen und ernsthafte Anträge dazu einbringen.

Da gibt es nämlich unterschiedliche Themen. Es braucht dazu umfangreiche Maßnah­men im Bildungssystem. Wir müssen vor allem ein generationenübergreifendes Ange­bot schaffen, da es eben nicht nur um Kinder und Jugendliche geht, sondern auch um Erwachsene, die vielleicht erst später zu dieser Technologie gekommen sind. Wir müssen auch davon wegkommen, dass wir nur die Bedienung von Geräten zu erklären versuchen, sondern wir müssen zu einem tiefgreifenden Verständnis kommen.

Und wenn wir schon bei „Meine Schwester hat gesagt“-Erzählungen sind: Julian, ich bin Autodidaktin und habe mir mit 16 Jahren selbst das Programmieren beigebracht. Ich glaube, dass es wichtig wäre, in Schulen zum Beispiel auch das Programmieren zu lernen. Das wäre eine konkrete Maßnahme, wie ich sie mir in so einem Antrag auch gewünscht hätte.

Ein republikanischer Senator in Amerika hat 2006 das Internet erklärt, da ging es, glaube ich, um Netzneutralität: The internet, it’s „a series of tubes“. – Das ist natürlich vollkommener Mumpitz, und ich hoffe, dass wir in diesem Parlament zu einem wirklich progressiven Verständnis kommen, wie Medien funktionieren, wie Technologie funktio­niert, und dass wir uns hier auch ernsthaft damit beschäftigen. (Beifall bei den NEOS.)

19.28


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Steinbichler. – Bitte.

 


19.28.49

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Herr Präsident! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Zuseherinnen und Zuseher vor den Fernseh­geräten! Ja, Frau Minister, das „familienfreundlichste Land Europas“ ist ein hohes Ziel, aber daran werden wir viel arbeiten, davon bin ich überzeugt.

Ich habe da auch durchaus breite Erfahrung, nicht nur aus dem familiären Bereich, sondern ich war auch 18 Jahre lang Referent für Kindergarten, Schule und Sport. Und so manche Diskussion erinnert mich daran, wie die Eltern oft schon Meinungsunter­schiede über die Unterrichtsmethoden der Lehrkräfte gehabt haben.

An dieser Stelle muss ich auch einmal allen Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern, Lehrerinnen und Lehrern meinen aufrichtigen Dank ausdrücken, denn diese leisten Großartiges bei diesen Kindern, die wir manches Mal zum Unterricht schicken.

Warum? Wir sind beim richtigen Thema: Internet und die Social Media. Ja, das ist super, wenn man dann von den Konzentrationsschwierigkeiten hört, wenn Kinder in der Schule sitzen, denen die Elektronik beim Eingang weggenommen wird, die sich einfach nicht mehr konzentrieren können – die Lehrer vorne verzweifeln. Das sind die Fakten, über die wir reden müssen. Ich glaube, das ist doch das ganz Wesentliche.

Wenn man hier von Kommunikation spricht, vom gemeinsamen Gespräch, von Part­ner­schaft – das ist ja so herrlich, denn meistens reden ja die am erfahrensten, die es noch nicht haben leben müssen –: Dann sieht man ein Urlauberauto oder auch Autos in der eigenen Stadt, in denen vier Personen sitzen, Vater, Mutter, zwei Kinder, der eine hat das Headset auf, der andere spielt auf dem Laptop, die anderen zwei spielen mit dem Computer, und dann sagen sie, sie haben einen gemeinsamen Ausflug gemacht, aber geredet haben sie nicht miteinander.

Ich bringe gleich ein Beispiel aus der eigenen Familie: Jeden Sonntag kommen unsere Enkerl zu Besuch. Das ist lustig, die spielen miteinander, da haben wir Gespräche, da wird miteinander kommuniziert. Wie kann man diese Gespräche ganz einfach unter-


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