Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 42

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Kurze Conclusio: Für mich ist Frauenpolitik Familienpolitik, denn es geht auch um die Wertschätzung der Mutter als Frau in diesem Land. (Beifall bei der FPÖ.) Darum hielte ich es am besten, die Frauenagenden im Familienministerium zu verwalten. – Ich dan­ke. (Beifall bei der FPÖ.)

10.42


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster: Herr Klubobmann Lugar. – Bitte.

 


10.42.28

Abgeordneter Ing. Robert Lugar (STRONACH): Hohes Haus! Also eigentlich brau­chen wir gar kein Frauenministerium. Wenn man es genau betrachtet, dürften wir ei­gentlich gar kein Frauenministerium brauchen, und zwar deshalb, weil die Idee der Nichtdiskriminierung ja ist, dass man eben nicht diskriminiert, also keinen Unterschied macht. Das heißt, wenn man sagt, man braucht ein eigenes Frauenministerium, dann macht man ja einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Und genau das wol­len wir ja beseitigen. Wir wollen ja nicht diskriminieren, sondern wir wollen allen die glei­che Chance geben.

Wenn es ein Ministerium gibt, das angeblich die Frauenrechte durchsetzt und umsetzt und dann mit solchen Ideen wie Quoten daherkommt, dann frage ich mich: Was macht das für einen Sinn? Warum müssen auf der Baustelle, wo die Maurer zu 100 Prozent männlich sind, Frauen arbeiten? Das hat mir noch keiner erklären können. (Abg. As­lan: Warum gibt es das Team Stronach?) Auf der anderen Seite: Das Lehrpersonal in der Volksschule ist zu 100 Prozent weiblich. Dort würde es schon eher Sinn machen, dass mehr Männer in diesen Beruf kommen. Aber das mit einer Quote zu verordnen ist sicherlich der falsche Weg.

Die NEOS haben gesagt, dass die Frauen in Österreich keine Chancen auf Bildung, keine Chancen im Berufsalltag haben. – Das ist doch nicht wahr! (Abg. Rädler: Bei den NEOS!) Das ist doch nicht wahr! Frauen haben heute die gleichen Chancen wie Männer! Und ja, Frauen verdienen manchmal weniger, weil sie – und das haben Sie auch gesagt – Teilzeit arbeiten. Und das ist oft eine Entscheidung, die die Frau be­wusst trifft und auch in ihrem Entscheidungsbereich liegen sollte. Das heißt, wenn die Frau sagt, ich bekomme jetzt ein Kind, weil ich das will, dann haben auch keine GrünIn­nen ihnen das zu verbieten, denn das ist letztlich die Entscheidung der Frau. Und wenn sie das Kind bekommt und dann sagt, ich arbeite Teilzeit, weil ich mit meinem Kind auch Zeit verbringen will, dann ist das zu akzeptieren. Und wenn das ein Mann sagt, ist es auch zu akzeptieren. Aber dem Mann vorzuschreiben, was er zu tun hat, ist eben nicht in unserem Sinne und sollte auch nicht in Ihrem Sinne sein. (Beifall der Abg. Dietrich.)

Das heißt, das, was wir brauchen, ist eine tatsächliche Gleichberechtigung.

Und wenn ich heute höre, alle Ministerien sollen Frauenpolitik machen: Nein! Nein! Alle Ministerien sollen Politik für die Menschen in diesem Land machen, und da gehören die Frauen genauso dazu wie die Männer. Das ist die richtige Politik.

Diese permanente Diskriminierung, die Sie machen, hilft den Frauen nicht (Abg. As­lan: Super Rede!), denn wenn Sie die Männer schlechter behandeln, indem Sie Quo­ten verordnen und sagen, ab jetzt werden die Stellen nur mehr mit Frauen besetzt, dis­kriminieren Sie die Männer und bestrafen sie für etwas, was sie nicht getan haben! Was können die heutigen Männer, die diese Gleichberechtigung ohnehin schon leben, dafür, dass man die Frauen Tausende Jahre unterdrückt hat? Was können die dafür? – Gar nichts!

Deshalb: Hören Sie auf zu diskriminieren! Machen wir Politik für die Menschen und dif­ferenzieren wir nicht zwischen Mann und Frau!

Und jetzt ein ganz wichtiger Punkt: Wenn Sie ein Ministerium wollen, dann bitte ein Frauenrechteverteidigungsministerium. Das können wir brauchen. Wir wollen die Frau-


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