Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll134. Sitzung / Seite 132

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licherweise in ein Kabinett gesetzt, wo sie dann irgendetwas nicht so Schädliches tun können, nein, sie werden als sogenannter Wanderpokal von einer Schule zur nächsten weitergereicht. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen! – Das ist un­ser System, und daran, dass das so ist, hat die Lehrergewerkschaft einen großen Anteil!

Wenn wir es schaffen, die privaten Schulen zu fördern, sodass sich die Eltern aussu­chen können, wo sie ihr Kind hingeben, und die Privatschulen sich die Lehrer aussu­chen können, dann ist das in der Sekunde abgestellt, denn keine Privatschule würde sol­che Lehrer anstellen, die nachweislich zum Schaden der Kinder sind. – Genau das ist der Punkt! (Abg. Gusenbauer-Jäger: Die Lehrer machen Sie schlecht!)

Sie sagen, ich mache die Lehrer schlecht. Es gibt 120 000 Lehrer, und davon sind laut Gewerkschaftsaussagen 5 000 sogenannte Problemlehrer. Jetzt sage ich Ihnen ein Ge­heimnis: In jeder Berufssparte gibt es Leute, die ungeeignet sind, möglicherweise auch in der Politik – möglicherweise! (Abg. Yilmaz: Politiker! Vor allem Politiker manchmal!) Das ist etwas, was Sie jetzt endlich einmal zur Kenntnis nehmen müssen: In jeder Be­rufssparte gibt es das!

Wenn Sie ein Arzt operieren würde, der nachweislich ungeeignet ist, weil er zweimal ohnmächtig wird, wenn er Blut sieht, dann hätten Sie auch keine große Freude. In die­sem Fall wird er allerdings aus dem Operationssaal entfernt. Aber: Wenn ein Lehrer in der Klasse ein Problem hat, bleibt er in der Klasse. Im besten Fall wandert er zur nächs­ten Schule und quält dort die nächsten Kinder, und das geht mitunter Jahrzehnte so. Und das ist das Problem!

Deshalb, Frau Minister, doktern Sie nicht an diesem alten System herum! Sie brauchen nur eines zu tun: die Privatschulen genauso zu fördern wie die öffentlichen Schulen und dann den Eltern die Wahl zu lassen! Und in der Sekunde haben wir ein gutes Schul­system. Und das Problem ist gelöst. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

17.09


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste ist Frau Abgeordnete Jank zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


17.10.08

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Geschätzte Kol­leginnen und Kollegen! Ich beginne meinen Debattenbeitrag zur heutigen Schulrechts­debatte, zum Schulrechtsänderungsgesetz mit einem Dank – mit einem Dank an Frau Ministerin außer Dienst Gabriele Heinisch-Hosek, an ihr Team, aber auch an das Team von Herrn Staatssekretär Harald Mahrer und ihn selbst für die umsichtige Arbeit in den letzten Wochen und Monaten, sodass wir heute den ersten Teil der Bildungsreform dis­kutieren, präsentieren und auch abstimmen können. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Es war kein leichter Weg. Ja, da gebe ich dem Kollegen Lugar recht (Abg. Lugar: Das ist schön!), was ich nicht sehr oft mache: Natürlich ist es nicht möglich, ganz einfach von einem bestehenden System zu einem neuen System zu switchen. Wir haben nun einmal dieses System, und es ist illusorisch, zu glauben, wir stellen uns heute hin und sagen: Das begraben wir jetzt alles, wir fangen vollkommen neu an!

Selbstverständlich ist es möglich – Robert, das weißt auch du –, dass man Systeme verändert, schrittweise verändert, und genau diese Veränderung hat die Regierung be­gonnen. Sie hat ein Bildungsreformpaket beschlossen, und wir sind mitten in der Um­setzung. Und es wäre fein, wenn auch du ein paar Worte des Lobes für das eine oder andere finden würdest, denn nie im Leben ist alles schlecht: Nichts ist schwarz oder weiß, sondern das Leben ist bunt und vielfältig.

Diese Vielfalt und Buntheit haben wir in der Bildungsreform aufgegriffen und sehen na­türlich auch, dass diese sehr breit angelegt sein muss. Wenn wir uns die Zahl der Ge-


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