Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll136. Sitzung / Seite 49

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Heute haben Sie, Frau Ministerin, viel über die Zentralmatura gesagt, die ja letztlich zum Schluss nur Folgendes aussagt: In den einen Schulen funktioniert sie und in den ande­ren nicht. Und das haben Sie heute verschwiegen. Natürlich liegen wir im Schnitt im in­ternationalen Vergleich gut, aber es gibt Schulen, die grottenschlecht sind. Da muss man ansetzen!

Dort haben wir das Problem bei den Lehrern! Dort sind die Lehrer das Problem, und solange wir es nicht schaffen, eine Vergleichbarkeit zwischen den Schulen herzustel­len, solange wir es nicht schaffen, Lehrer, die ungeeignet sind, umzuschulen und wo­anders einzusetzen, so lange werden jene Kinder, die keine Eltern haben, die das kompensieren können, auf der Strecke bleiben. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Walter Rosenkranz.)

Das ist in Wahrheit eine Frechheit jenen Kindern gegenüber, die leider in einer schlech­ten Gegend leben oder Eltern haben, die ihnen nicht die nötige Unterstützung geben können. Daher: Was wir brauchen, ist eine kostenlose Privatschule für alle, denn dort funktioniert es, das wissen wir! In Bezug darauf werden wir uns auch mit Ihnen ge­meinsam noch einmal die Zahlen anschauen, weil Sie das letztens in Abrede gestellt ha­ben.

Wie gesagt: eine kostenlose Privatschule für alle! (Präsidentin Bures gibt das Glocken­zeichen.) Dann haben wir ein Bildungssystem, das dementsprechend auch mit Konkur­renz unter den Schulen funktioniert. – Vielen Dank. (Beifall beim Team Stronach.)

10.08


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Kucharowits. – Bitte.

 


10.08.36

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Frau Ministerin! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kolle­gen! Liebe Schülerinnen und Schüler! Liebe Maturantinnen und Maturanten! – Herr Kol­lege Lugar, die Zentralmatura ist hoffentlich nicht das Ende einer Bildungskarriere. Ich denke, Weiterbildung würde uns allen ein bisschen guttun – jederzeit und lebensbeglei­tend! (Beifall bei der SPÖ.)

Aber jetzt zum Thema „Fünferflut, der Mathedrache, Schüler als Versuchskaninchen“ und zur heutigen Aktuellen Stunde: „Schulangst, Prüfungsstress und Zentralmatura: so what?“ – All das waren Schlagzeilen rund um das Thema Zentralmatura.

Warum sage ich das? – Glauben Sie, es war für 40 500 Maturantinnen und Maturanten angenehm, ständig negative und panikmachende Schlagzeilen und Aussagen über die für sie bevorstehende Prüfung zu lesen oder zu hören? – Ich denke, niemand hier im Raum, aber auch niemand vor den TV-Geräten würde das bejahen. Denn diese Schlag­zeilen und Headlines sind unverantwortlich. Es ist unverantwortlich, eine solche Stim­mung zu verbreiten. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, haben nicht nur diverse Me­dien getan, sondern leider auch Kolleginnen und Kollegen hier im Raum.

Ich habe ein Stimmungsbild von Maturantinnen und Maturanten, von Schülerinnen und Schülern eingeholt: Was empfanden sie, wie ging es den einen und wie ging es den an­deren? Und da zeigte sich folgendes Bild: Sie empfinden es als Chancengleichheit, denn alle müssen das Gleiche können, niemand hat eine leichtere oder eine schwerere Ma­tura. Sie meinen, die Lehrpersonen werden erstmals überprüft. Hat nämlich eine Klasse ganz schlechte Ergebnisse, dann wird kontrolliert, warum das so ist, und damit wird ge­währleistet, dass eine stetige Verbesserung im Unterricht stattfindet.

Es ist ebenso eine neue Form der Wissensüberprüfung durch eben unterschiedliche Bei­spieltypen. Nehmen wir die Mathematik her! Wir haben Multiple Choice, wir haben Re-


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