Ich schließe auch mit den Worten, die Klubobmann Strolz vorhin gesagt hat: Wenn sich nicht rasch etwas ändert, ist die EU mausetot. – Da bin ich ganz bei ihm. – Danke. (Beifall beim Team Stronach sowie der Abgeordneten Doppler und Franz.)
13.36
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Themessl. – Bitte.
13.36
Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Werte Kolleginnen und Kollegen! Die Bevölkerung in Großbritannien hat abgestimmt, ein politisches Erdbeben ist erfolgt, und die EU lernt daraus nichts! Das Erste, das geschieht, ist, dass man nach Schuldigen sucht: Die Schuldigen sind ein paar populistische Brandstifter – wie es die Grünen genannt haben – und natürlich die Bevölkerung, die eben dumm entschieden hat (Abg. Belakowitsch-Jenewein: Denkfaul!), nicht so, wie sich die Elite in Brüssel das vorgestellt hat. Jetzt sucht man nach Horrorszenarien, anstatt sich einmal Gedanken darüber zu machen, warum es überhaupt so weit gekommen ist.
Für alle Vertreter von Horrorszenarien, wie sie auch Kollege Rossmann und etliche andere mehr erwähnt haben, nur ein Beispiel: Im Dezember 1992 hat in der Schweiz die erste Abstimmung über einen EU-Beitritt stattgefunden. Die EU-Befürworter haben damals die Befürchtung geäußert, dass, wenn die Schweiz nicht beitritt, sie innerhalb kürzester Zeit zum Armenhaus Europas wird. Jetzt, über 20 Jahre später, überlasse ich es Ihrer Beurteilung, ob das eingetroffen ist oder nicht. – So viel dazu.
Davon, dass in der EU vieles falsch läuft und dass in dieser EU überhaupt keine Lösungskompetenz vorhanden ist – angefangen bei der Finanzkrise über die Flüchtlingskrise bis hin zu den Russland-Sanktionen und etlichen Dingen mehr –, spricht keiner mehr.
Ein Beispiel dafür ist auch CETA. Unmittelbar nach dem Brexit-Beschluss der Briten wurde es vom Herrn Juncker so abgetan: Ja, das ziehen wir jetzt durch. Auf den Einwand des österreichischen Bundeskanzlers hat man dann gemeint: „Hören Sie mit dem österreichischen Klamauk auf“! Umgedacht hat Kollege Juncker erst dann, als sich Deutschland und etliche andere Länder auch der Meinung angeschlossen haben, diese Abstimmung an die nationalen Parlamente weiterzuleiten.
Ich habe auch die Befürchtung des Herrn Katzian verstanden, und um seiner Befürchtung Abhilfe zu verschaffen, bringe ich jetzt einen Antrag ein. Es ist ja so, dass CETA durch einen Ratsbeschluss über die Hintertür vorläufig kommen soll. Alles, was europäisches Recht betrifft, soll ja vorläufig in Kraft gesetzt werden, ohne die Abstimmung in den nationalen Parlamenten abzuwarten. Um das zu verhindern, bringen wir folgenden Antrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Bernhard Themessl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Nein zur vorläufigen Anwendung von CETA
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich auf europäischer Ebene gegen eine vorläufige Anwendung von CETA auszusprechen.“
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Meine Damen und Herren, ich gebe dem Herrn Vizekanzler recht, wenn er sagt: Nicht austreten, sondern verbessern ist die Lösung. – Da mag er recht haben. Aber wann kommen diese Verbesserungen? – Ich erinnere nur an die Reformprogramme dieser Bundesregierung, die zum großen Teil sehr gute Inhalte haben, die sehr viele Vorhaben skizzie-
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