Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll146. Sitzung / Seite 152

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14. Punkt

Bericht des Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie über den Antrag 1770/A(E) der Abgeordneten Christian Hafenecker, MA, Kolleginnen und Kol­legen betreffend leistungsfähiges Internet für Hasendorf (1289 d.B.)

 


Präsidentin Doris Bures: Wir gelangen nun zu den Punkten 11 bis 14 der Tagesord­nung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hafenecker. – Bitte, Herr Abgeord­neter.

 


17.37.34

Abgeordneter Christian Hafenecker, MA (FPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminis­ter! Herr Staatssekretär! Ich beziehe mich auf den bereits erwähnten Entschließungsan­trag der Abgeordneten Hafenecker, Kolleginnen und Kollegen betreffend leistungsfähi­ges Internet für Hasendorf. Dieses Thema ist schon einmal im Plenum behandelt wor­den, nämlich vor dem Sommer; leider konnte ich aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst dazu sprechen. Ich habe aber die Debatte dazu sehr wohl im Fernsehen ver­folgt, und ich muss ganz ehrlich sagen, es war sehr unwürdig, was ich da gesehen ha­be: Gelächter in den Reihen der Abgeordneten, man hat über den Antrag nur den Kopf geschüttelt, man hat die Anliegen der Bürger aus dieser Gemeinde absolut nicht ernst genommen, man hat eigentlich ein sehr, sehr kindliches Verhalten an den Tag gelegt.

Es hat mir, ganz ehrlich gesagt, sehr wehgetan, zu sehen, wie das Hohe Haus mit ernst­haften Anträgen umgeht. Ich habe das dann natürlich den Gemeindebürgern dort mit­geteilt, damit die sich auch ein Bild machen können, wie ernst ihre Anliegen hier ge­nommen werden, und Sie können sich natürlich vorstellen, welche Antworten ich erhal­ten habe. Aus diesen Gründen bin ich heute eigentlich sehr froh, selbst noch einmal zu diesem Antrag von mir und meinen Kollegen Stellung nehmen und vielleicht auch er­klären zu können, warum ich diesen Antrag gestellt habe.

Hasendorf ist eines von vielen Beispielen in Österreich … (Zwischenruf des Abg. Brosz.) – Herr Kollege Brosz, wenn Sie jetzt dazwischenrufen, müssen Sie wissen: Wenn es in Ha­sendorf kein Internet gibt, dann kann man auch die App von Herrn Van der Bellen nicht abrufen, weil man sie eben nicht empfängt. Darüber sollten Sie vielleicht nachdenken, das sind immerhin auch 160 Stimmen.

Warum haben wir Hasendorf als Beispiel genommen? – Weil Hasendorf ein Beispiel für viele Gemeinden in Österreich ist, die im Breitbandausbau absolut vernachlässigt wer­den, und das aus rein wirtschaftlichen Gründen, weil man sagt: Gut, da sind so wenige Leute, da braucht gar nichts zu sein. Hasendorf – Kollege Höfinger aus Tulln wird es wis­sen – liegt im Zentralraum, nicht weit von seinem Wohnort entfernt, und ist eigentlich to­pografisch nicht schwer zu erschließen. Das heißt, man hat einfach nur aus wirtschaftli­chen Gründen nicht wollen; übrigens eine Katastralgemeinde von Sitzenberg-Reidling. (Abg. Hanger: Wer hat nicht wollen?) – Die Telekom wollte dort nicht ausbauen, und auch alle anderen Mobilfunkbetreiber wollten das nicht machen. Man hat das eben hintange­stellt, wie in vielen anderen Gemeinden auch. Es gibt dort kein adäquates Internet. Die Bürger dort sind Bürger zweiter Klasse, offenbar weil sie Landbevölkerung sind. Be­stimmt hätte die ÖVP mit ihrem starken Landeshauptmann Pröll dort einiges in die We­ge leiten können, was aber bis dato ganz offensichtlich nicht passiert ist.

Wenn ich sage, die Bürger auf dem Land scheinen Bürger zweiter Klasse zu sein, möch­te ich schon in Erinnerung rufen, dass genau diese Bürger gleich viele Steuern be­zahlen wie der U-Bahn-Fahrer in Wien, somit haben auch sie ein Anrecht auf eine ge­wisse Grundinfrastruktur (Abg. Hanger: Sie müssen ein Projekt machen!); vom öffentli-


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