Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 129

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Anna Aksonova hat beispielsweise mitgeteilt, dass es so ein Grabmal auf einem bereits gewidmeten Platz geben könnte, sie hat auch Hilfe bei der Erstellung zugesagt.

Beschließen wir das! Schauen wir, dass dieses Geld zügig bereitgestellt wird und diese Toten endlich ein würdiges Grabmal haben! – Danke. (Beifall bei Grünen, SPÖ, ÖVP und NEOS.)

16.05


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Bernhard. – Bitte.

 


16.05.45

Abgeordneter Michael Bernhard (NEOS): Frau Präsidentin! Geschätzter Bundes­minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Frau Barton! Es ist jetzt einein­halb Jahre her, dass wir uns das erste Mal getroffen haben und Sie damals in einer recht ausweglosen Situation analysiert haben, dass Sie schon jahrelang im Kreis laufen, bei allen Ministerien, bei allen Parlamentsfraktionen, bei der Stadt Wien.

Es war für mich ein spannendes Lehrstück als noch sehr junger Abgeordneter, dass es Dinge in unserer Republik gibt, für die wir zweifellos die Verantwortung übernehmen müssen, die wir schon viel früher als erst nach 75 Jahren hätten übernehmen müssen. Alle entscheidenden Institutionen in diesem Land haben gesagt, dass es eine richtige, gute und notwendige und de facto auch sofort umzusetzende Maßnahme sein muss, da die nächsten Schritte zu gehen, über das Außenministerium mit Minsk zu verhandeln, um eine entsprechende Gedenkstätte für 10 000 österreichische Staats­bür­gerinnen und -bürger zu erreichen.

Das Lehrstück für mich war, dass wir alle in unserer Republik in einem bestimmten Bereich das Gleiche, nämlich diese Gedenkstätte in Maly Trostinec, wollten, aber die Menschen nicht miteinander gesprochen haben beziehungsweise eine Bürgerin mit großen Engagement charmant in die Warteschleife gehängt haben. Das dürfen wir heute nicht vergessen. Das ist das Lehrstück, welches ich von Ihrer Bürgerinitiative mitgenommen habe. Ich bin dankbar und demütig, dass wir das heute beschließen können.

Alle sechs Fraktionen sollten sich aber auch mitnehmen, dass uns diese Themen jeden Tag wieder begegnen können, wenn jemand zu uns kommt und uns ein Thema serviert. Wir sollten genauer zuhören und rascher reagieren, das ist das, was wir davon mitnehmen sollten. – Danke. (Beifall bei NEOS, SPÖ, ÖVP und Grünen.)

16.07


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Krist. – Bitte.

 


16.07.45

Abgeordneter Hermann Krist (SPÖ): Sehr geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Der vorliegende Entschließungsantrag betreffend Errichtung eines Denkmals für die aus Österreich stammenden Opfer bei Maly Trostinec hat seinen Ursprung in einer sehr wichtigen Bürgerinitiative mit dem Ziel der Errichtung einer würdigen Gedenkstätte in Weißrussland.

Auschwitz und Mauthausen, meine Damen und Herren, sind uns im Gegensatz zu Maly Trostinec ein Begriff. In dem kleinen weißrussischen Dorf war ebenfalls ein Todeslager, in dem die Nazis von 1942 bis 1944, also innerhalb von nur zwei Jahren, 60 000 deportierte Menschen ermordet haben. Eine große Opfergruppe waren, wie schon öfters erwähnt, Juden aus Wien. Von 10 000 deportierten jüdischen Wienerin­nen und Wienern überlebten nur 17.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite