Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 216

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Daher die Forderung und die Bitte an den Herrn Minister: Bitte, verbiete das Mittel! Setzen wir diesem Treiben endlich ein Ende! – Die Gesundheit der Menschen muss uns einfach mehr wert sein als das Wohl der Chemieriesen.

Ich darf dich daran erinnern, dass du im April wörtlich gesagt hast: Österreichs Land­wirtschaft braucht kein Glyphosat. – Wenn das stimmt, dann gehen wir doch beispiel­gebend voran! Unterstützen wird die biologische Landwirtschaft entsprechend stark, dann brauchen wir Glyphosat nicht mehr!

Verbieten wir doch ganz einfach den Einsatz von Glyphosat inklusive aller Nebenstoffe, wie etwa das POE-Tallowin, was sogar der Durchführungsverordnung der EK ent­sprechen würde. Dort steht nämlich drinnen:

„Die Mitgliedstaaten stellen sicher, dass Glyphosat enthaltende Pflanzenschutzmittel nicht den Beistoff POE-Tallowin (…) enthalten.“

Da geht es einfach nur darum, diese Durchführungsverordnung auch entsprechend umzusetzen. Es liegt schlicht und ergreifend an uns, speziell an dir, Herr Minister! – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

20.27


Präsident Ing. Norbert Hofer: Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Berlakovich gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


20.27.22

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Der Grüne Bericht ist eines der umfassendsten Werke, die es für einen Sektor gibt – in altbewährter Form. Ein Danke an die Bäuerin­nen und Bauern und ein Danke auch an die Beamten, die ihn erstellt haben; das haben schon mehrere Vorredner gesagt.

Ich möchte auf ein paar Themen eingehen. Zum Strukturwandel: Strukturwandel bedeutet, dass Betriebe aufhören zu wirtschaften. – Wir müssen das ehrlich disku­tieren. Ja, es gibt den Strukturwandel. Es hätte viele Wirtschaftsbereiche in Österreich nicht gegeben, wenn nicht Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft in andere Bereiche gegangen wären. Aber warum kommt es zu diesem Aufhören der Betriebe? – Weil der Marktdruck so groß wird und der Druck auf die bäuerlichen Betriebe so groß ist, dass sie immer billiger produzieren müssen, damit die Lebensmittel immer billiger werden. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.) Der Lebensmittelhandel macht da gewaltigen Druck! Das ist die Wahrheit. Das ist kein Vorwurf an jemanden, sondern das ist die Wahrheit.

Ein bäuerlicher Betrieb, der zwei Kühe oder drei Schweine hält, kann nicht mehr existieren. Daher sind die Betriebe gezwungen – ob sie wollen oder nicht –, größer zu werden. Und trotzdem, trotz dieses permanenten Drucks, ist es uns in Österreich gelungen, kleinere Strukturen als in vielen anderen europäischen Ländern zu erhalten. Die deutschen Landwirtschaftsbetriebe sind viermal größer als die österreichischen, die tschechischen sind zehnmal größer, die dänischen fünfzehnmal größer.

Wir haben nach wie vor bäuerliche Betriebe, und diese werden, was vor allem wichtig ist, auch dann, wenn sie größer werden, viel öfter von bäuerlichen Familien geführt als anderswo. Also haben wir eine Struktur, die gesund ist, die aber natürlich unter Druck steht.

Der jetzige Bericht zeigt ein Minus von 15 bis 17 Prozent in den letzten Jahren auf. 2010 hat es ein Plus von 20 Prozent beim Einkommen gegeben, 2011 ein Plus von


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