Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 220

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Thema sprechen darf. 23 Redner – ich als einzige Frau. (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe der Abgeordneten Tamandl und Schimanek.)

Die Ungerechtigkeit gegenüber den Frauen ist, dass sie im Verhältnis noch immer zu wenig verdienen – gerade auch in der Landwirtschaft. Wir sprechen bei den Frauen in der Landwirtschaft oft von einer Zweifach- oder sogar von einer Dreifachbelastung: Mutter, Landwirtschaft und zusätzlicher Job. Die Daten zeigen es ganz, ganz deutlich: Je größer ein Betrieb ist, umso unwahrscheinlicher ist es, dass er von einer Frau geführt wird – also auch da eine Ungerechtigkeit.

Dazu kommen die vielfältigen Beiträge der Frauen zum Sozialleben, und zwar nicht nur am Hof, sondern auch in den Dorfgemeinschaften. Wir tun also alle miteinander gut daran, wenn die Arbeit der Frau gerade in der Landwirtschaft in Zukunft öffentlich mehr an Akzeptanz erfährt. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)

Das lege ich gerade Ihnen, Herr Schmuckenschlager, ans Herz, denn Sie haben sich vorhin so unqualifiziert geäußert, und das hat mich persönlich sehr geärgert. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, ist eine stärkere Unterstützung für die Biobetriebe. Aus meiner täglichen Arbeit weiß ich, biologische Landwirtschaft zahlt sich aus. Das konnten wir am Milchpreis beobachten: Biologische Milch hält den Preis stabil, während der Preis der konventionellen in den Keller rasselte.

Biologische Landwirtschaft zahlt sich für die Qualität aus – letztendlich als Konsequenz für uns alle –, sie zahlt sich auch deshalb aus, weil die Bäuerinnen und Bauern in diesem Segment viel mehr verdienen, aber auch, um die Natur intakt zu halten.

Zusammenfassend möchte ich Ihnen jetzt sagen: Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass nicht die Hektar gefördert werden, sondern dass der Mensch gefördert wird – und da ganz besonders die Frauen (Beifall bei der SPÖ)  und dass auch biologische Landwirtschaft weiterhin gefördert wird, denn ich wünsche mir für alle Menschen in diesem Land einen Zugang zu hochqualitativen, gesunden, biologischen Lebensmitteln. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

20.40


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofinger. – Bitte.

 


20.40.46

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Frau Ecker, darf ich, Ihre Rede im Ohr, zusammenfassen: Die Frauen in der Landwirtschaft leisten sehr viel, und dafür sind auch wir sehr dankbar! (Beifall und Bravoruf bei der ÖVP.)

Wir reden jetzt über den Grünen Bericht, und ich muss sagen, leider ist es im ver­gangenen Jahr wieder so gewesen, dass das Einkommen der Landwirte zurückgegan­gen ist. Zwangsläufig ergeben sich da zwei Fragen für mich: Ist die Landwirtschaft auch in Zukunft leistungsfähig, lebensfähig und konkurrenzfähig?, und: Stimmen die Rahmenbedingungen?

Zum Ersten: Leistungsfähig sind wir. Wir konnten nämlich den Inlandsabsatz verstär­ken beziehungsweise erhöhen, und zwar durch AMA-Gütesiegel, durch Sensibilisie­rung der Konsumenten, durch Vergaberichtlinien, die wir geändert haben, und durch Programme, im Rahmen welcher wir freiwillig mit den Gastronomien und Hotellerien


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