Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 39

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Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es ein kleiner ist. Trotzdem nochmals: Ich fordere mehr Mut zur Verantwortung für die Menschen, für die selbständigen Menschen hier in Österreich. (Beifall bei der SPÖ.)

Das bringt auch eine soziale Komponente mit sich, denn die digitalen Möglichkeiten schaffen viele Chancen, aber auch viele Risiken, und somit müssen diese auch wahrgenommen werden. Wir SozialdemokratInnen stehen für eine soziale Absicherung der Gewerbetreibenden, wir stehen für UnternehmerInnen mit Kindern; davon kann ich selber ein Lied singen. Wir werden nämlich nicht an Worten gemessen, werte Kolleginnen und Kollegen, sondern an Taten.

Der Standort Österreich ist kein hohler Begriff, nein, er muss unser aller Ziel sein. Und das wünsche ich mir. Die angesprochene Verantwortung, die vor allem die KMUs schultern, betrifft vor allem die 1,8 Millionen Arbeitsplätze und hört damit auf, dass wir jährlich 20 000 neue Gewerbe anmelden. Wir tun also gut daran, alle zusammen­zuarbeiten, am Ball zu bleiben und jedes Detail zu hinterfragen, jeden Hebel in Bewegung zu setzen, um die Arbeitsplätze in Österreich sichern zu können.

Ein paar Punkte zum Abschluss: Wir haben mit der vorliegenden Novelle auch Bestimmungen für die Meister- und Befähigungsprüfungen vereinfacht, und das ist aus meiner Sicht eigentlich der beste Punkt, weil ich nämlich der Überzeugung bin: Wenn wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken wollen, darf die Ausbildung niemals außer Acht gelassen werden.

Besonders gefällt mir die Verzahnung zwischen der beruflichen und der akademischen Ausbildung, wenn etwa durch die Meister- und Befähigungsprüfung die fachliche Zugangsvoraussetzung zu einem Fachhochschul- oder Bachelorstudium geschaffen wird. Wir haben bereits mit der „Lehre mit Matura“ ein Projekt ins Leben gerufen, das sich durch Erfolg auszeichnet. Bitte bleiben wir hier am Ball und verfolgen wir diesen erfolgreichen Weg weiter!

Zusammenfassend: Die Bundesregierung hat also ein wegweisendes Paket geschnürt. Zudem ist es unser Auftrag, hier am Ball zu bleiben und viel daranzusetzen, dass das alles noch besser wird. Gerade die Sozialdemokratie muss sich weiter intensiv für ein unternehmerisches, innovatives Österreich einsetzen, mit sozialer Handschrift, denn das brauchen gerade unsere kleinen und mittleren Unternehmungen. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

10.03


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Jank. – Bitte.

 


10.03.52

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuhörer auf der Galerie und auch zu Hause! Die heutige Debatte scheint mir schon ein bisschen skurril zu sein, wie du sie begonnen hast, Robert Lugar: Den Spagat zwischen der österreichischen Gewerbe­ordnung und der Wahl in Amerika zu schaffen, das ist schon ein Kunststück. (Abg. Lugar: Was? – Abg. Matznetter: … als schäbig bezeichnen!)

Wir haben mit der Gewerbeordnung ein ausgezeichnetes System, und das möchte ich hier ganz ausdrücklich festhalten – ein System, das die Betriebe über die Jahrzehnte hinweg befähigt hat, auf den Weltmärkten zu reüssieren. (Abg. Lugar: Genau!) Wir verdienen 60 Prozent unserer Einnahmen und damit 60 Prozent unseres Wohlstandes nicht in Österreich, sondern auf den ausländischen Märkten.

Dazu braucht es Qualität vor Quantität (Abg. Loacker: Das braucht es immer! – Abg. Lugar: Das hat nichts mit der Gewerbeordnung zu tun!), und wenn wir heute darüber diskutieren, ob es mehr Quantität braucht und ob es unzumutbar ist, dass sich Betriebe


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