Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 139

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Mutig voranzuschreiten und genau die Energie hier mit hereinzunehmen. Ich glaube, dass in diesem Bereich durchaus eine Form von Dynamik besteht. Diese Dynamik in die Umsetzung weiter mit hereinzutragen, das halte ich für die jetzige Herausforderung.

Wir werden jedenfalls den weiteren Prozess und auch diese Initiativen gerne unter­stützen. (Beifall bei den Grünen.)

16.03


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Gamon. – Bitte.

 


16.03.29

Abgeordnete Claudia Angela Gamon, MSc (WU) (NEOS): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Es ist schon sehr viel zur Open Innovation Strategie gesagt worden, und ich möchte mich grundsätzlich dem Lob anschließen, das vor allem mit dem Prozess zu tun hat. Ich fand es schön, dass der Inhalt schon im Prozess repräsentiert war und ausprobiert wurde, weil es ein offener Innovationsprozess war – alleine schon so ein Strategie­papier zu verfassen! – und es eigentlich in dem, was wir politisch kennen, noch nie da war: zu sehen, wie so ein Strategiepapier oder ein Arbeitspapier zustande kommen kann.

Dennoch sind wir immer noch ein Land der Absichtserklärungen in der Politik, aber das ist eine extrem gute Absichtserklärung, das ist eine gute Strategie. Was einen freut, ist vor allem der Spirit, der da mitkommt. Man merkt, dass gerade in diesem Bereich auch in den zwei Ministerien, die beteiligt sind, der Wille da ist, wirklich Meter zu machen.

Aber wie kommen wir zur Umsetzung? – Da möchte ich an meine Vorrednerin anschließen, da es sich gerade im Forschungs-, Innovations- und Technologiebereich um einen handelt, wo es relativ wenig budgetneutralen Spielraum gibt, den man ausnützen könnte. Es ist ein Bereich, der immer mit einer finanziellen Unterdeckung belastet ist. Eine Open Innovation Strategie alleine nur zu haben, reicht letztendlich nicht aus, um auch zu dem Ergebnis zu kommen, das man gerne hätte. Wir sind nämlich trotz der Lippenbekenntnisse, die in den letzten Jahren immer wieder abgegeben wurden, im Forschungs- und Technologiebereich nicht weitergekommen, sondern in den Innovationsrankings zurückgefallen.

Man kann sich auch politisch die grundlegende Frage stellen, ob wir bei solchen Strategien in diesem Ausmaß die Regierung eigentlich wirklich brauchen. Warum muss die Politik vorgeben, wie das zu funktionieren hat, wenn es auch die Möglichkeit gäbe, die Player, die in diesem Bereich vorhanden sind, finanziell entsprechend auszustat­ten, damit die selbst in die Umsetzung gehen können? Es ist nämlich gerade im For­schungs- und Wissenschaftsbereich auch wichtig, immer wieder zu sehen, dass die Politik selbst die Wissenschaft nicht gestalten kann. Wir können Innovation und Forschungsergebnisse nicht politisch heraufbeschwören. Was wir machen können, ist, Rahmenbedingungen zu schaffen und möglichst viel Freiheit zu gewähren, damit wir auch zu diesen Innovationen kommen.

Wie Kollegin Lichtenecker erwähnt hat: Die Innovation Labs in Alpbach waren, glaube ich, ein gutes Beispiel dafür, wie so etwas ausschauen kann. Es war auch, glaube ich, sehr schön für viele Beteiligte, zu sehen, wie solche Innovationsprozesse letztendlich funktionieren, weil man immer gerne davon redet. Das sind auch schöne Schlagworte, die man verwendet – Innovation, Labor, das klingt alles supermodern –, aber wie sich das dann anfühlt, wenn man kreativ ist, und wie man mit der Ambivalenz, dass man nicht weiß, was herauskommt, zurechtkommt, ist wieder eine andere Sache. Wir brauchen in diesem Bereich ausreichende Finanzierung. Anders geht es nicht.

 


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