Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll150. Sitzung / Seite 143

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Auch die Österreichische Akademie der Wissenschaften bekommt 40 Millionen € mehr. Da gilt Ähnliches, denn auch dort wird Spitzenforschung auf hohem Niveau betrieben. Damit, Frau Gamon, denke ich, erledigt sich auch Ihr schon einmal im Forschungs­ausschuss vertagter Antrag, den Sie jetzt hier im Plenum wieder gestellt haben, mehr oder weniger, denn es fließt nun in der Tat viel mehr Geld in die Forschung. Die Forschungsmilliarde würde ich nicht als eine, wie Mag. Klug meinte, „sogenannte“, sondern als eine reale – über mehrere Jahre verteilte – sehen.

Zum Thema Open Innovation, das heute zur Debatte steht, darf ich der schönen historischen Anekdote von Herrn Kucher eine biographische hinzufügen. Ich bin jahrelang, wann immer es das Wetter zuließ, mit dem Rad zu meinem Arbeitsplatz gefahren. (Abg. Lichtenecker: Ein echter Grüner!) Das waren etwa 20 Kilometer auf der Straße. Es hätte – und es gibt – einen schöneren Weg durch Wiesen und Wälder gegeben, der sogar ein bisschen kürzer ist, den ich aber nicht fahren konnte, weil mir ein entsprechendes Sportgerät fehlte. Ich ersehnte also die Erfindung eines Bergradls herbei. Es wurde dann tatsächlich erfunden, leider nicht in Österreich, sondern in den USA, und kam als Mountainbike zu uns. Mein Wunsch datiert genau in die Zeit, als sich die österreichische Radindustrie, die einmal eine sehr renommierte und gute Industrie war, im raschen Sinkflug befand. Vielleicht hätte damals Open Innovation helfen können, dass jemand in dieser Industrie auf die Idee gekommen wäre, ein taugliches Bergradl zu produzieren. (Demonstrativer Beifall des Abg. Walser.)

Mit diesem Beispiel will ich nur sagen: Wenn wir die Zivilgesellschaft wirklich in den Innovationsprozess einbeziehen – natürlich nicht nur in der schlichten Form, dass sie Ideen weitergibt, sondern auch in den vielen komplexen Formen, die heute dank der modernen Kommunikationstechnologien möglich sind –, dann ist im Bereich der Innovation in der Tat ein wirklicher Schub zu erwarten – wenn hier also nicht nur die professionell dafür Zuständigen werken, sondern alle. Es gibt natürlich eine Fülle von Wissen, Ideen und Kreativität im Lande, die da zusätzlich gehoben werden kann. Diese Maßnahme ist in anderem Maßstab, mit anderen Methoden ja längst in großen Betrieben üblich, wo man versucht, den Schatz des Wissens und der Ideen von Mitar­beitern zu heben. Das tun wir jetzt auf breiter Front mit Open Innovation.

Innerhalb dieses Prozesses ist zum Beispiel Open Access sehr wichtig, sodass Forschungs­ergebnisse und verfügbares Wissen sehr rasch und sehr einfach digital zur Verfügung gestellt werden. All diese Prozesse sind ein wichtiger Impuls in Richtung mehr Innovation. Ich stimme Herrn Mag. Klug zu: Innovation ist nie ein Hauptzweck, sondern immer ein Mittel zum Zweck – ein Mittel, das Leben besser und Österreich wohlhabender, sicherer und zu einem noch lebenswerteren Land zu machen. Das ist ein kleiner Schritt dazu, und ich gratuliere allen, die dazu beigetragen haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

16.15


Präsidentin Doris Bures: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Maurer. – Bitte.

 


16.15.39

Abgeordnete Sigrid Maurer (Grüne): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte mich speziell den Punkten 12 und 13 dieser Strategie widmen – Kollege Töchterle hat es auch gerade angesprochen –, nämlich Open Access und Open Data.

Wir haben jetzt diese schöne Broschüre vorliegen, und darin stehen viele Ziel­setzun­gen, zum Beispiel, dass der FWF und die Universität Konzepte erarbeiten sollen. Ich möchte mich in dieser Rede auch ein bisschen darauf konzentrieren, was denn diese Regierung tun kann.

 


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