Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 89

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bar. Ich weiß, dass auch die Apotheken in einer sehr schwierigen Phase stecken, weil der Onlinehandel zunimmt und es immer mehr Konkurrenz gibt. Ich glaube aber, das jetzige System hat sich bewährt, und wir sollten auf das jetzige System aufbauen.

Meine geschätzten Damen und Herren, ein großes Thema ist der Ärztemangel im länd­lichen Bereich. Wir haben eine überalterte Bevölkerung, wir haben Täler und Gräben, wo die Anzahl der Bewohner permanent sinkt, weil viele junge Menschen ihre Zukunft anderswo sehen. Wir haben Strukturen, die zurückgebaut werden. Umso wichtiger ist es, dass wir alles daransetzen, dass der Hausarzt nach wie vor in den ländlichen Re­gionen vertreten ist – der Hausarzt, der die Familien kennt, die gesundheitlichen Pro­bleme der Familien kennt, das Umfeld kennt, der wirklich ein umfassendes Bild vom Pa­tienten und seinem Umfeld hat. Es ist ganz wichtig, dass wir schauen, dass die Ärzte eine zusätzliche Einnahmemöglichkeit haben, indem sie Hausapotheken führen kön­nen. Wir müssen alles daransetzen, dass uns die Ärzte auf dem Land nicht abhanden­kommen.

Meine geschätzten Damen und Herren, Sie alle haben wahrscheinlich den Brief vom Bürgermeister von St. Veit an der Gölsen erhalten, der darin auf eine interessante The­matik hinweist. Er sagt, er hat zwei Hausärzte mit Apotheken in seiner Gemeinde, und jetzt hat die Bezirkshauptmannschaft eine öffentliche Apotheke genehmigt. Das heißt für diese beiden Hausärzte, dass sie innerhalb von drei Jahren ihre Apotheken schlie­ßen müssen.

Ich glaube, jenen Patienten, die so mobil sind, dass sie nicht den Hausarzt vor Ort auf­suchen, sondern einen Arzt viele Kilometer entfernt, ist es wahrscheinlich auch zumut­bar, dass sie, wenn sie nicht zum Hausarzt gehen wollen, eine Apotheke anderswo besuchen; aber die ältere Bevölkerung, die oft wirklich nicht mehr so mobil ist, die niemanden hat, der sie mit dem Auto fährt, ist dankbar und froh, wenn es den Hausarzt vor Ort gibt und sie neben der Behandlung gleichzeitig auch die Medikamente erhalten kann.

Aus diesem Grund werden wir einen Antrag dahin gehend einbringen, dass es eine Parteienstellung der Gemeinden bei der Vergabe von Konzessionen für öffentliche Apo­theken gibt. Das heißt, dass die Bürgermeister vor Ort, die wirklich wissen, was die Be­völkerung braucht, in den Entscheidungsprozess miteingebunden werden, wenn es noch zusätzliche Apotheken geben sollte.

Ich weiß, unser Antrag widerspricht dem Antrag der NEOS, aber wir stehen hinter dem ländlichen Raum, wir stehen für die Bevölkerung im ländlichen Raum und wir wollen auch in Zukunft die Versorgung der Bevölkerung garantieren. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

13.14


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte schön.

 


13.14.07

Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bun­desministerin! Es freut mich auch, dass Sie wieder da sind, und ich wünsche Ihnen sehr viel Kraft!

Meine Damen und Herren im Hohen Haus! Ich komme selbst aus dem ländlichen Be­reich, und daher ist mir die Gesundheitsversorgung in diesem auch ganz besonders wichtig. Wir wissen, die demographische Entwicklung ist im ländlichen Raum schon weiter fortgeschritten, und daher sind die medikamentöse und auch die ärztliche Ver­sorgung sehr notwendig. Wir sind in der letzten Sitzung einen Schritt weitergekommen, indem wir die vorgeschriebene Entfernung zwischen Hausapotheke und Apotheke he-


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