Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll152. Sitzung / Seite 92

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

gefordert, im Rahmen der Begleitgruppe des NAP die Länder aufzufordern, einen ge­genseitigen Abgleich vorzunehmen und festzustellen, welche alternativen Wohnformen es für Menschen mit Behinderungen gibt und was man von den Besten lernen kann, um in Zukunft dieses autonome, selbstbestimmte Wohnen für Menschen mit Behinde­rungen zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen, damit Menschen mit Behin­derungen beispielsweise telefonieren dürfen, wann sie es wollen, und nicht schlafen ge­hen müssen, wenn jemand anderer es ihnen sagt, sondern wenn sie es selbstbestimmt entscheiden.

In diesem Sinne ersuche ich Sie alle um Zustimmung zu diesem sehr wichtigen An­trag. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.22


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Huainigg zu Wort. – Bitte.

 


13.22.40

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Ho­hes Haus! Heute Abend wird der Literaturpreis Ohrenschmaus vergeben. Zum zehnten Mal werden Texte von Menschen mit Lernbehinderungen ausgezeichnet. Das ist ein Beispiel dafür, dass die Literatur dieser Menschen toll ist und sie auch etwas Schönes leisten können. Das ist auf einer eigenen Zotter-Schokolade dokumentiert. Wir haben allen Abgeordneten eine solche Schokolade gegeben. (Allgemeiner Beifall. – Abg. Be­lakowitsch-Jenewein: Danke! – Abg. Pirklhuber: Der Minister sollte auch eine be­kommen!) – Der Herr Minister bekommt auch eine! (Abg. Schimanek: Und der Präsi­dent auch!) – Der Präsident natürlich auch! Jedem seine Ohrenschmaus-Schokolade! Ich sage das auch deshalb, weil dieses Gedicht, welches heuer auf der Banderole steht, sehr gut zu dem Thema, das wir gerade behandeln, passt.

Paul Text – nomen est omen – schreibt in seinem Gedicht „Der Tisch“: „Der fliegende tisch fliegt immer wenn er dreckig ist wohin es gerade regnet.“ – Das würde man sich immer wünschen. Ich glaube auch, dass das ein schönes Symbol ist. Es sagt, wie wichtig der Tisch in der Wohnung ist, an dem man beisammensitzt, miteinander redet und isst.

Was wir mit unserem Entschließungsantrag erreichen wollen, ist, dass behinderte und nicht behinderte Menschen gemeinsam wohnen, gemeinsam leben und es mehr inklu­sive Wohnmodelle gibt. Unser Entschließungsantrag geht in die Richtung, dass die Länder diese Wohnmodelle entwickeln und auch Best-Practice-Beispiele austauschen sollen. Ich hoffe, dass das auch so umgesetzt wird, denn dieses Zusammenleben ist auch im Sinne der Menschenwürde, die in der Verfassung verankert gehört. – Danke. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

13.26


Präsident Ing. Norbert Hofer: Es ist selten so leise im Parlament.

Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein zu Wort. – Bitte.

 


13.26.40

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Ja, es ist leise! Es ist auch, würde ich sagen, ein sehr wichtiges und ei­gentlich sehr ernstes Thema, mit dem wir uns jetzt befassen, denn es geht letztlich da­rum, wie Menschen leben und teilweise leben müssen, weil sie einfach keine andere Wahl und Chance haben. Ich danke Frau Abgeordneter Jarmer dafür, dass sie diese Initiative gesetzt hat, denn dadurch können wir heute diesen Antrag beschließen.

Ich glaube, dass es wichtig ist, auch einmal auf die Bedürfnisse der Einzelnen einzu­gehen. Es ist, wie Kollegin Königsberger-Ludwig gesagt hat, mit dem Finanzausgleich


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite