Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 169

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men, und die Alteingesessenen haben auch etwas davon, weil unser Bildungssystem mehr Zusammenhalt und ein besseres Funktionieren ermöglicht und liefert.

Ich möchte trotz allem nicht unerwähnt lassen, dass wir ziemlich am Anfang der Integrationsbemühungen vor allem betreffend Schutzsuchende und Flüchtlinge stehen. Ja, das wird für uns alle noch viel und auch harte Arbeit werden, gleichzeitig sollten wir aber immer auch darüber reden und uns vorstellen: Was wäre, wenn Menschen nicht integriert werden? Was wäre, wenn Kinder in den Schulklassen am Rande bleiben, dem Unterricht nicht folgen können, wenn sie in der Schule nicht mitkommen?

Was wäre, wenn Schutzsuchende, von denen nach der jetzigen Statistik ungefähr 50 Prozent entweder Asyl oder den sogenannten subsidiären Schutzstatus bekommen werden, was wir gemeinhin als kleines Asyl bezeichnen, sodass sie also nicht zurückgeschickt werden können, monate- und jahrelang am Rande der Gesellschaft existierten – in kleinen Ortschaften, in größeren Ortschaften, in Wien –, sodass sie, wenn sie dann einen positiven Asylbescheid bekommen, nicht einmal arbeiten können, weil sie noch nicht Deutsch können, wenn sie keine Orientierungskurse bekämen, wenn es nicht Initiativen wie jene von Caritas, Diakonie, Volkshilfe und anderen gäbe, die dafür sorgen, dass Menschen einander kennenlernen, einander näherkommen?

Sehr geehrte Damen und Herren, als Mensch, der erst später nach Österreich eingewandert ist, nicht hier geboren ist, habe ich diesen Integrationsprozess, von dem ich hier kurz gesprochen habe, selber erlebt und durchlebt. Ich schätze mich sehr glücklich, dass ich auf Menschen gestoßen bin, die mich freundschaftlich aufgenom­men haben, die mich unterstützt haben, ob das auf der Universität war, ob das die Eltern meiner Mitstudenten und -studentinnen waren, sodass ich von befreundeten Familien auf Weihnachtsfeiern eingeladen wurde, und mir berichten sehr viele Men­schen per E-Mail, telefonisch oder auf der Straße, dass sie das jetzt für und mit den Schutzsuchenden tun, die letztes Jahr bei uns angekommen sind.

Ich möchte mich aus ganzem Herzen bei ihnen allen für die Tausenden Stunden ehrenamtlicher Arbeit und für die – für uns alle – ganz, ganz wichtige Integrationsarbeit bedanken, die sie leisten, und ich hoffe, dass wir, indem mit dem kommenden Budget mehr Deutschkurse, mehr Integrationsmaßnahmen, mehr Orientierungskurse be­schlos­sen werden, diesen Bürgern und Bürgerinnen, diesen Tausenden Österreichern und Österreicherinnen auch unterstützend unter die Arme greifen können.

In diesem Sinne: Auf ein gutes Zusammenleben, auf ein gutes Zusammenwachsen! – Danke vielmals. (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

17.32


Präsident Karlheinz Kopf: Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Berlakovich gelangt als Nächster zu Wort. – Bitte.

 


17.32.50

Abgeordneter Dipl.-Ing. Nikolaus Berlakovich (ÖVP): Herr Präsident! Meine Herren Bundesminister! Hohes Haus! Bevor ich zu meinen Ausführungen komme, darf ich noch eine Gruppe aus dem schönen Kärnten begrüßen, und zwar die Obernosterer-Gruppe mit über 100 Personen. Herzlich willkommen hier im Hohen Haus! (Allgemeiner Beifall.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, in unruhigen Zeiten ist die Außenpolitik besonders gefordert. Sie muss die Lage bewerten, sie muss die Interessen Österreichs und seiner Bevölkerung herausarbeiten. Die Außenpolitik muss europäische und internationale Beziehungen berücksichtigen, daraus einen Standpunkt erarbeiten und diesen auch konsequent vertreten. – Genau das macht derzeit die österreichische Außenpolitik in der Person von Außenminister Sebastian Kurz.

 


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