Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 291

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die Behandlung einer Krankheit hat sehr viel mit Vertrauen zu tun. Ich denke, dass diese Reparatur vor allem im ländlichen Raum keine optimale sein könnte.

Man betrachte auch immer wieder die gesamtheitliche medizinische Betreuung! Mit diesen Zentren gehen Sie unseres Erachtens ein wenig zurück. Unsere Sorge ist, dass diese Korrektur in die falsche Richtung gehen könnte.

Vor allem im ländlichen Raum besteht durch diese Zentren dann die Angst, dass es immer weniger Hausärzte in unmittelbarer Nähe geben wird. Das heißt, man wäre gezwungen, in diese Zentren zu gehen.

Ein weiterer Wermutstropfen ist auch, dass diese Zentren, welche mit diesem Budget mitbeschlossen werden, nicht von der Ärztekammer, sondern von der Wirtschafts­kammer vertreten werden. Das könnte natürlich in weiterer Folge noch ein Schritt gegen die Hausärzte sein.

So viel zu diesem Thema. Ich würde mir also ein bisschen mehr Reparatur bezüglich dieser Ärzte-Pensionswelle, die auf uns zukommt, wünschen.

Ein weiterer Kritikpunkt im Budget ist, dass unseres Erachtens die Prävention ein bisschen zu wenig beachtet worden ist, nämlich das Vorsorgeprinzip. Die Gesundheit ist ein sehr, sehr wertvolles Gut, und sie zu erhalten wäre unseres Erachtens eine ganz, ganz wichtige Aufgabe. Es gibt diesbezüglich noch sehr viel zu tun, was im Budget einfach viel zu wenig bedacht worden ist. Die Prävention – wir wissen es – ist immer wesentlich günstiger als die Reparatur, besonders wenn es um das Gesund­heitswesen geht.

Wir haben kurz den Zucker angesprochen: 2016 sollten es 35 kg pro Person sein, 2020 nur mehr 34 kg. Wir reden aber nicht vom Würfelzuckerstück, das wir uns selbst in den Kaffee geben, sondern vom versteckten Zucker, worin wir als Konsument überhaupt keinen Einblick haben. Wenn ich diese Menge hernehme, dann sind das 95 Gramm beziehungsweise 93 Gramm pro Tag. Die WHO zum Beispiel empfiehlt jedoch nicht mehr als sechs bis zwölf Teelöffel an Zucker pro Tag. Das wären in etwa 25 bis 50 Gramm, damit ist die Richtlinie weit darunter. Bei Kindern ist es natürlich nochmals entsprechend weniger. Die Prävention kommt im Budget diesbezüglich viel zu kurz.

Sie wissen genau: Die Dosis macht das Gift aus, und die Summe des Cocktails ist das, was letztlich schädlich ist. Da gibt es sehr viele Länder, die dem schon vorbildhaft entgegenwirken, nur bei uns ist das leider noch ein bisschen im Hintertreffen. Ich spreche von BBA, Glyphosat, gesättigten Mineralölen in Lebensmitteln et cetera. Prävention im Gesundheitswesen ist meines Erachtens ein ganz wichtiger Punkt, nicht nur für jeden Einzelnen, um präventiv für seine Gesundheit etwas zu tun, sondern auch ein wirklich wichtiger Kostenersparnispunkt im Budget. Dazu hätte ich mir ein bisschen mehr Schwerpunkt im Budget gewünscht. – Danke schön. (Beifall beim Team Stronach.)

13.15


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme zu Wort gemeldet ist Frau Bundesministerin Oberhauser. – Bitte.

 


13.15.20

Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Dr. Sabine Oberhauser, MAS: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und vor den Fernsehgeräten! Eigentlich sind wir heute hier, um ein 1,063-Milliarden-€-Budget, das sich in meiner Untergliederung befindet, zu diskutieren. Die Einzige, die versucht hat, auf das Budget einzugehen, war Gabriele Heinisch-Hosek, die auf eine sehr klare Art und Weise das Frauenbudget, die rund 10 Millionen €, die im


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