Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 420

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sichtigt – also den Schulen mit größeren Herausforderungen bei der Förderung der Kinder mehr Mittel zuteilt.

In Österreich ist der Schulerfolg stark vom Elternhaus und Lernumfeld in der Schule abhängig. Die Schulautonomie bietet die Möglichkeit, dass Schulen auf diese Heraus­forderungen reagieren können. Aber, so Rudi Kaske von der AK: „Was fehlt, ist eine Schulfinanzierung, die die unterschiedlichen Voraussetzungen der Kinder an der je­weili­gen Schule berücksichtigt.“

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert, die Finanzierung von Schulen nach dem von der Arbeiterkammer vorgestellten Modell eines Chancenindex neu zu gestalten.

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Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Gessl-Ranftl. – Bitte schön, Frau Abgeordnete.

 


19.51.40

Abgeordnete Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Hohes Haus! Es ist schon sehr viel bezüglich Budget gesagt worden. Fakt ist und Fakt bleibt auch, dass das Bildungsministerium im Jahr 2017 um 555,4 Mil­lionen € mehr erhält als heuer. Zusätzlich werden 80 Millionen € für Sprachförderung, Sprachstartgruppen, Nachholen des Pflichtschulabschlusses, Basisbildung, aber auch für mobile Teams, die den Schulen für Integrationsaufgaben zur Verfügung stehen, eingesetzt.

Ich möchte nun kurz auf das Nachholen des Pflichtschulabschlusses eingehen, eine persönliche Herzensangelegenheit von mir. Hier nimmt die Politik ihre Aufgabe wahr, gering qualifizierten Menschen die Chance zu bieten, wieder im Arbeits- und Sozial­leben Fuß zu fassen.

Das Nachholen des Pflichtschulabschlusses ist ein klares Bekenntnis im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Fast eine Million Österreicherinnen und Österreicher verfügen vielfach über keine ausreichenden Kompetenzen in den Kulturtechniken Lesen, Schrei­ben und Rechnen sowie auch im Umgang mit Informations- und Kommunikations­technologien. Sie haben Schwierigkeiten, sich im sozialen Leben zu integrieren, und große Probleme, langfristig am Arbeitsmarkt bestehen zu können.

Diesem Missstand wird der Kampf angesagt, das ist ein riesiger Schritt in Richtung Chancengleichheit. Damit wird die zentrale Basis für die berufliche Ausbildung und das berufliche Fortkommen geschaffen. Wir können unsere Zukunft nur dann erfolgreich gestalten und nur dann erfolgreich entwickeln, wenn alle Menschen möglichst gleiche Chancen auf ein Vorwärtskommen haben, und dazu brauchen wir auch lebensbeglei­tende Bildungsangebote.

Lebensbegleitendes Lernen zu ermöglichen, bedeutet Chancengerechtigkeit in allen Lebensphasen. Das Nachholen des Pflichtschulabschlusses ist in den letzten Jahren forciert worden; und ich bin sehr froh, dass Ministerin Hammerschmid auch darauf großes Augenmerk legt. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

19.53

 


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