Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 432

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saubere Planung möglich, nur so ist es möglich, dass man das Angebot, sowohl an Infrastruktur als auch an Lehrpersonal, einigermaßen auf die Studierenden abstimmt. Wenn man das nicht tut, dann entwickeln sich bestimmte ungünstige Verhältnisse, unter denen alle leiden – die Studierenden insbesondere, weil sie nicht gut betreut wer­den, aber auch die Lehrenden, weil sie ihren Betreuungspflichten dann einfach nicht mehr nachkommen können. Das ist also dringend nötig. Ein Instrument, um diese flächendeckenden Aufnahmeregelungen umzusetzen, ist natürlich die Studienplatz­finan­zierung, zu der sich eigentlich alle bekennen und deren Implementierung man angehen muss.

Es gibt aber weitere erfreuliche Entwicklungen, auch schon im Budget, zum Beispiel werden die Fachhochschulen weiter ausgebaut oder die Sätze für die Studienplätze erhöht, was dringend notwendig war. Es werden die Mittel der Österreichischen Akade­mie der Wissenschaften erheblich gesteigert. Es wird vor allem – und das ist jetzt ein Ausblick – über das Jahr 2017 hinaus endlich dem dringenden Wunsch und dem dringenden Bedürfnis Rechnung getragen, den FWF, also den Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich, gewaltig aufzustocken. Er wird im Rahmen der angekündigten Forschungsmilliarde einen ganz deutlichen Mittelzuwachs, nämlich von über 30 Prozent, erhalten, sodass sein Volumen innerhalb kürzerer Zeit von den derzeit nicht ganz 200 Millionen € auf fast 300 Millionen € im Jahr ansteigen wird.

Dies sind alles sehr gute Entwicklungen. Wichtig ist immer, dass man bei aller Bemühung um eine finanzielle Besserstellung, die gelungen ist, die Rahmenbedin­gungen im Blick behält und diese auch verbessert. Dann gehen sowohl und insbeson­dere die Universitäten als auch insgesamt die Forschung in Österreich einer sehr guten Zukunft entgegen. (Beifall bei der ÖVP.)

9.18


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Maurer. – Bitte.

 


9.18.42

Abgeordnete Sigrid Maurer (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wir verhandeln jetzt das Budget für Wissenschaft und Forschung, Untergliederung 31. Das oberste Ziel, das sich das Ministerium betreffend Wissenschaft gesetzt hat, ist die Steigerung der Anzahl der Studienabschlüsse. Ich würde die Budgetdebatte aber gerne von folgender Seite her aufrollen: Was brauchen Studierende, damit das gelingen kann?

Für den Beginn wäre es einmal ganz gut, wenn Studierende einen Studienplatz hätten, idealerweise einen Sitzplatz. Momentan ist es immer noch so, dass Studierende in manchen Studienrichtungen leider auf dem Boden sitzen müssen, weil die Hörsäle überfüllt sind, da die Betreuungsverhältnisse zu schlecht sind. Es ist leider teilweise so, dass sie anstatt qualitativ hochwertiger Ausbildung Multiple-Choice-Tests haben, für die sie auswendig lernen müssen. Es ist leider immer noch so, dass sie teilweise lange – mehrere Semester – auf einen Seminarplatz warten müssen. – Das alles ist Auswirkung der chronischen Unterfinanzierung der Universitäten. Wir kennen das Problem; es ist nicht neu.

Wenn es jetzt gleich wieder heißt, daran sei schuld, dass wir zu viele Studierende haben, dann möchte ich hier auf eines hinweisen: Erstens, wir haben im internatio­nalen Vergleich weniger Studierende als im OECD-Schnitt; zweitens, die Zahl der StudienanfängerInnen an den Universitäten sinkt. Es ist nicht so, wie hier immer getan wird, dass nach wie vor die großen Massen auf die Universitäten zurennen; nein, es ist so, dass die Zahl der StudienanfängerInnen sinkt und dass wir in Zukunft weniger AnfängerInnen haben werden. (Abg. Neubauer: Woran liegt das?)

 


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