Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 437

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Kooperationen mit Universitäten, außeruniversitären Institutionen und der Wirtschaft sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene verwiesen.

Bei den Kooperationen zwischen den Universitäten sind gerade die steirischen Universitäten ein besonderes Vorbild. Anstatt Studien an einem Standort doppelt anzubieten, haben die Universität Graz und die TU Graz mit ihrem Projekt NAWI Graz schon vor Jahren sehr erfolgreich damit begonnen, die naturwissenschaftliche Ausbil­dung in mehreren Fächern gemeinsam anzubieten. Eine Kooperation zwischen drei steirischen Universitäten, nämlich der Universität Graz, der TU Graz und der Medizini­schen Universität Graz, findet sich etwa auch im Rahmen des BioTechMed-Graz.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich bin überzeugt davon, dass sich die mit diesem Budget vorgenommenen Investitionen in Wissenschaft und Forschung lohnen werden. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

9.36


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Weigerstorfer gelangt als nächste Red­nerin zu Wort. – Bitte.

 


9.36.18

Abgeordnete Ulrike Weigerstorfer (STRONACH): Frau Präsidentin! Herr Minister! Grundsätzlich muss man zum Budget sagen, jedes Ressort hätte natürlich gerne mehr Geld für seine Aktivitäten.

Wenn man sich dieses Budget anschaut, muss man sagen, im Großen und Ganzen ist es gelungen. Natürlich muss man einige Abstriche machen, in einigen Bereichen finde ich diese nicht ganz optimal gelöst, aber grundsätzlich muss man sagen, dass es sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt hat, adäquate Rahmenbedingungen für die universitäre Lehre zu schaffen und vor allem auch transparente und kapazitätsorien­tierte Finanzierungsmodelle zu entwickeln.

Was ich sehr, sehr schade finde – das haben auch einige Vorredner schon ange­sprochen –, ist, dass die Betreuungsrelation an den öffentlichen Universitäten wieder nicht ausreichend berücksichtigt wurde, und das trotz der Budgeterhöhung für Verwal­tung und Lehre. Diese Erhöhung kommt leider überhaupt nicht bei den Stu­dierenden an, und zu befürchten ist einfach, dass die Qualität darunter leidet. Wir alle können uns vorstellen, am Boden zu sitzen ist sicherlich nicht sehr förderlich, wenn man sich konzentrieren und mitschreiben soll.

Die Auszahlungen für den tertiären Bildungsbereich werden 2017 hingegen nur geringfügig steigen, obwohl es das Ziel der Bundesregierung wäre, bis 2020 2 Prozent des BIP für die tertiäre Bildung aufzuwenden. Diesbezüglich denke ich allerdings, dass das Ziel sehr, sehr schwer zu erreichen ist.

Was ich besonders schade finde, ist, dass das Budget für die tertiäre Bildung sehr zerstückelt ist. Zum Beispiel finden sich die Pädagogischen Hochschulen in der UG 30, also im Bildungsressort. Dieser Umstand verhindert die Bündelung der finanziellen und vor allem auch der intellektuellen Ressourcen. Das ist schade, denn um den Wirt­schaftsstandort Österreich langfristig mit gut ausgebildeten Menschen versorgen zu können, müssen sämtliche politischen Maßnahmen gesetzt werden, Verbesserungs­möglichkeiten bei der Zusammenarbeit zu nutzen.

Wenn man genau hinschaut, ist die Zersplitterung auch im Budget wieder ganz klar ersichtlich. Mit Forschung und Wissenschaft befassen sich insgesamt vier Untergliede­rungen: Wissenschaft und Forschung, Verkehr, Innovation und Technologie, Wirtschaft und Forschung sowie Bildung. – Also ich denke, dass so sehr viel verloren geht, sehr viel Organisatorisches und Strukturelles auch zulasten des Budgets geht.

 


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