Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll154. Sitzung / Seite 570

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gesamtösterreichisches Sportkonzept, es braucht eine neue Sportstruktur, und es braucht eine Organisation, die den Sportler in den Mittelpunkt stellt und nicht mehr die einzelnen Organisationen. (Beifall bei der FPÖ.)

16.52


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Weninger. – Bitte.

 


16.52.21

Abgeordneter Hannes Weninger (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen! Zunächst möchte ich zwei Bemerkungen zu meinen Vorrednern machen:

Frau Kollegin Steger, ich verstehe einen Großteil Ihrer Kritik, aber ich kann nicht akzeptieren, dass Sie Tausende ehrenamtliche Sportfunktionärinnen und Sportfunk­tionäre quer durch alle Bereiche in unserer Republik de facto als Büttel der Politik hinstellen (Abg. Haider: Das macht sie nicht! Sie müssen zuhören lernen!): Jugend- und Nachwuchstrainer, Jugendleiter, Menschen, die mit älteren Menschen, mit Men­schen mit besonderen Bedürfnissen, Sport und Bewegung betreiben. (Anhaltende Zwischenrufe bei der FPÖ.) Für Sie ist all dieses Engagement nichts, nur weil Sie nicht bereit sind, sich zu engagieren. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Haider: Proporzverteidiger! Sie sollten sich schämen! – Abg. Neubauer: Genier dich!)

Aber das passt genau ins Bild der FPÖ: Ihr nehmt ja nicht einmal jene Aufgaben wahr, die ihr wahrnehmen sollt, zum Beispiel die Besetzung der Wahlbehörden bei der Bundespräsidentenwahl; auch dort seid ihr nicht vertreten. Ihre Worte gegen die ehrenamtlichen Sportfunktionäre passen genau in diese Schiene. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Steger: Im Gegensatz zu Ihnen bin ich …!)

Nun zu Kollegen Walser: Herr Kollege Walser, ich bin wirklich tief erschüttert über Ihre Wortwahl. Sie haben dem Herrn Bundesminister unterstellt, dass er irgendwelchen Bürgerkriegsfantasien nachhängen würde. Ist Ihnen bewusst, was Sie als gewählter Abgeordneter zum Nationalrat hier am Rednerpult der Republik zu einem Minister gesagt haben?! Sie haben im Zusammenhang mit dem Denkmal für gefallene Soldaten gesagt, anscheinend hat der Verteidigungsminister „Bürgerkriegsfantasien“. – Und Sie nicken noch dazu.

Herr Kollege Walser, kommen Sie heraus und entschuldigen Sie sich! (Beifall bei der SPÖ.) Sie wissen, wie viele Opfer es schon in der Zweiten Republik gegeben hat. Und es ist bei unseren Auslandseinsätzen, aber auch bei der Katastrophenhilfe im Inland möglich, dass auch in Zukunft die eine Soldatin oder der andere Soldat ums Leben kommt, und denen wollen Sie ein Denkmal verwehren (Zwischenruf des Abg. Walser) und unterstellen in diesem Zusammenhang dem Verteidigungsminister Bürgerkriegs­fantasien. Das ist erbärmlich, Herr Kollege Walser. Entschuldigen Sie sich! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Ich muss mich jetzt kürzer fassen, ich wollte eigentlich zu den internationalen Ein­sätzen etwas sagen. Es werden dafür 69 Millionen € zur Verfügung gestellt, plus 4,5 Millionen € für Auslandstrainingseinsätze zur Steigerung der Kompetenz unseres Bundesheeres. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir derzeit in 18 Missionen unterwegs sind – sehr kompetent, sehr geachtet, von der UNO über die OSZE bis zur Europäischen Union und zur NATO! Österreich hat eine lange Tradition bei inter­nationalen Auslandseinsätzen für friedenserhaltende und humanitäre Maßnahmen, und das wird weiter fortgesetzt. Dafür herzlichen Dank, Herr Minister!

 


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