Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 143

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

chung der Einfuhr von Palmöl einsetzen, um der befürchteten Konkurrenz für einheimi­sches (Raps)Öl entgegenzuwirken?

17. Werden Sie auf den verhandlungsführenden Wirtschaftsminister und Vizekanzler ein­wirken, damit dieser bei den Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit Indone­sien auf die Einhaltung von Umweltstandards besteht?

In formeller Hinsicht wird verlangt, diese Anfrage im Sinne des § 93 Abs. 2 GOG-NR zum frühest möglichen Zeitpunkt zu behandeln und dem Erstanfragesteller Gelegen­heit zur mündlichen Begründung zu geben.

*****

 


Präsidentin Doris Bures: Ich erteile Herrn Abgeordnetem Steinbichler als erstem Fra­gesteller zur Begründung der Anfrage gemäß § 93 Abs. 5 der Geschäftsordnung das Wort. Ihre Redezeit beträgt 20 Minuten. – Bitte.

 


15.00.54

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie und vor den Fernsehgeräten! Als Erstes möchte ich meinen Kollegin­nen und Kollegen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Klub für ihre Unterstützung dan­­ken und dafür, dass diese Dringliche Anfrage so kurz vor Weihnachten, in der Feier­tagszeit, der Zeit des Familienzusammentreffens – während der man durchaus auch Zeit findet, über Lebensmittel zu sprechen –, stattfinden konnte. Ich bedanke mich auch bei all jenen Kolleginnen und Kollegen, die mich dabei unterstützen.

Gestern wurde in der „Kleinen Zeitung“ dargestellt, welche Strecken ein regionales und ein internationales Weihnachtsmenü zurücklegen müssen, um auf unserem Teller zu lan­den. Kolleginnen und Kollegen, diese Strecken unterscheiden sich ganz eindeutig von­einander: Für das nationale Weihnachtsmenü sind es 499 Kilometer, für das internatio­nale Menü 53 000 Kilometer. (Zwischenruf des Abgeordneten Rädler.– Danke, Herr Kol­lege Rädler, dass du mich darauf aufmerksam machst.

Ich glaube, zu diesem Thema passt die heutige Ausstellung in der Säulenhalle vom Hilfswerk unter dem Slogan Bevorraten besonders gut. Wir wissen es gar nicht zu schät­zen und verstehen nicht, was es heißt, regional genügend Lebensmittel zur Verfügung zu haben. Ich denke, es geht bei diesem Thema ganz wesentlich um die Ernährungs­souveränität. Es wird ein Überschuss vorgetäuscht, oftmals wird in diesem Haus wäh­rend der Diskussion dieser Begriff überstrapaziert. Wir reden von Milchüberschuss, Fleischbergen, Getreidebergen, wissen aber nicht, wo unsere Lebensmittel und ihr Inhalt herkommen.

Ich möchte an dieser Stelle besonders die vier Absolventinnen sowie den Direktor und die Projekt-Begleiterinnen der HLW Steyr, Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsberufe, er­wähnen. Vier Absolventinnen haben sich dazu entschlossen – wir waren bei der Prä­sentation –, folgendes Thema zu ihrer Maturaarbeit zu machen: Billiges Fett regiert die Welt. Ich bin wirklich dankbar, dass diese jungen Schülerinnen, die für ihre Zukunft ar­beiten, dieses Thema aufgegriffen haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn wir es schaffen, an den Schulen und in den Familien Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren. (Beifall beim Team Stronach.)

Ich darf einleitend die Zeitspanne erwähnen, die nötig ist, bis ein Thema erkannt und auch wirklich diskutiert wird. Vor zehn Jahren bin ich genau mit einer solchen Sprüh­sahnedose in der Generalversammlung der Gmundner Molkerei an das Rednerpult ge­treten. Ich habe heute noch das Bild der kopfschüttelnden Bäuerinnen und Bauern vor


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite