Abgeordnete Petra Bayr, MA (fortsetzend): Wir könnten aber auch mit Border Tax Adjustments die heimischen Bauern durchaus vor unlauterer Konkurrenz schützen.
Also ich denke mir, es wäre sehr viel zu tun. Über die NFI-Richtlinie, die auch ein Mittel wäre, werden wir morgen weiterreden. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
15.48
Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Höfinger zu Wort. – Bitte.
15.48
Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Diskussion, die jetzt geführt wurde, war sehr spannend, tiefgreifend, tiefsinnig (Abg. Lugar: Ihr habt euch alle gemeldet!), und ich muss sagen, das schätze ich sehr, aber hier müssen wir viele Aspekte beleuchten.
Die Welt hat Hunger, das ist uns allen klar. Die Weltbevölkerung wächst. Die Weltbevölkerung lechzt danach, ernährt zu sein, versorgt zu sein. (Abg. Lugar: Wir reden aber von Österreich! Auch in Österreich haben Leute Hunger!) Wie wir wissen, war es der Zucker, der vor über 200 Jahren in viele Haushalte Einzug gehalten hat, die Menschen haben danach gelechzt, diesen Zucker auch genießen zu können, und er hat einen großen Teil der Globalität ausgelöst. (Abg. Lugar: „Die Welt hat Hunger“, ich schreib mir das auf!)
In der Diskussion, die bisher geführt wurde, sind wir in vielen Fragen auf der gleichen Seite, da brauchen wir gar nicht zu diskutieren, da haben wir viele Gemeinsamkeiten, die Zusammenhänge sind jedoch komplex. Kollege Lugar ruft herein, es gehe um Österreich. (Abg. Lugar: Genau!) In dieser Diskussion, die bisher geführt wurde, ist es um beide Bereiche gegangen, nämlich um die Regionalität, aber auch um die Globalität. Ich habe das so verstanden, und in vielen Redebeiträgen ist das herausgekommen, auch in jenem Ihrer Kollegin, die hier am Rednerpult gestanden ist.
Genau um diesen Spagat geht es: Es gilt herauszufinden, wie wir uns da weiterbewegen. (Abg. Lugar: Mach einmal!) Die Dringliche Anfrage, die von euch formuliert wurde, besteht ja nicht nur aus dem Fragenkatalog, sondern beinhaltet auch Schlussfolgerungen und Forderungen, die sich daraus ableiten.
Eine unserer wesentlichsten Aufgaben in der Politik ist es ja, immer wieder die Ausgewogenheit herzustellen, immer ausgleichend zu wirken. Daher war es jetzt eine spannende Diskussion für mich, nämlich einerseits als Umweltsprecher, andererseits auch als Vertreter des ländlichen Raumes, als Vertreter der bäuerlichen Bevölkerung. Wenn ich jetzt die Forderungen hernehme, die ihr hier aufgestellt habt, würde das Pendel, das ihr angesprochen habt, in vielen Fällen um 180 Grad zurückschlagen und hätte damit auch viele negative Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf unsere bäuerlichen Betriebe, auf den Bereich des Milchmarktes. Lasst es mich skizzieren oder erklären! (Abg. Lugar: Da bin ich gespannt!)
Leo Steinbichler hat vorgeschlagen, Palmöl zur Gänze durch Milchfett zu ersetzen. Er hat davon gesprochen, dass es am europäischen Kontinent um 31 Millionen Kühe mehr geben sollte oder müsste. (Abg. Steinbichler: Weniger …!) Das kann man nachrechnen. Wir wären dann bei über 60 Millionen Kühen, die wir nicht umweltverträglich halten könnten. Denken wir nur an die Diskussion, was den Stickstoffanfall oder den Futterbedarf betrifft – das könnten wir auf unserem Kontinent in dieser Art und Weise gar nicht lösen! Denken wir nur daran, wie die Kreislaufwirtschaft dann ausschauen müsste!
Denken wir daran, dass wir dadurch in der Produktion ja nicht nur Kühe in der Reproduktion hätten, sondern auch Stiere und Kälber, dass im Gesamten die Zahl steigen
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