Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 212

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

kationstechnik auf der anderen Seite, der Digitalisierung 4.0. Diese bringt enorme Risi­ken für Österreich, aber auch viele Chancen. Es wird vor allem zu einem stärkeren glo­balen Wettbewerb und zu einer Art Automatisierung der Arbeitswelt kommen. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir diese Risiken erkennen und wie wir diese Chancen nutzen.

Zuerst: Wo stehen wir heute? Wir hörten heute schon, es gibt 330 000 Unternehmun­gen im Sektor von Klein- und Mittelunternehmungen in diesem Land, die 1,9 Millionen Menschen beschäftigen, die 68 Prozent des Umsatzes erzielen. Ich bin stolz auf diese Unternehmungen.

Herr Klinger, ich bin auch Unternehmerin, und ich mache das mit Freude, ich mache das gerne, und ich mache das auch gut. Ich weiß nicht, da unterscheidet uns wahrschein­lich etwas. (Beifall bei der SPÖ.)

Aber wenn wir in die Zukunft schauen, müssen wir uns fragen: Was können wir tun, um diese Betriebe zukunftsfit zu machen? – Unsere Antwort ist: Wir brauchen eine soziale Agenda, eine soziale digitale Agenda. Ich möchte, dass sich junge Menschen mit guten Ideen trauen, selbständig zu werden, und dass sie sozial abgesichert sind. Ich wün­sche mir, dass kleine und mittlere Unternehmungen tagsüber ihrem Geschäft nachge­hen und sich nicht abends und am Wochenende der Bürokratie stellen müssen, und dass sie auch sozial abgesichert sind. (Abg. Peter Wurm: Ändert das!) Bei sozialer Absiche­rung zu sparen kostet Vertrauen, kostet Innovation und kostet Tatkraft.

Soziale Absicherung muss also 2017 in allen Bereichen Teil der Gesellschaft sein, sehr geehrte Damen und Herren, auch bei der Selbständigkeit, allein schon deshalb, weil sie den Standort und die Selbständigkeit attraktiver gestaltet. Aus dem Mittelstandsbericht 2016 geht auch genau hervor, dass die UnternehmerInnen oft schwierig zu Finanzie­rungen kommen. – Ja, da haben wir reagiert. (Abg. Peter Wurm: Wie?) – Ich werde es Ihnen gerne erklären, Herr Wurm, Sie waren angeblich nicht da oder Sie haben ge­schlafen, ich weiß es nicht. (Beifall bei der SPÖ.)

Um die Rahmenbedingungen für private Investoren zu verbessern, wurde etwa das Crowdfunding deutlich erleichtert. (Abg. Peter Wurm: Aber nicht für alle KMUs, Frau Kollegin!) Im Rahmen des Start-up-Programms wurde eine Risikoprämie für Investoren beschlossen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Peter Wurm.) – Hören Sie mir zu, Herr Wurm! – Ein wichtiger Impuls wird auch die KMU-Investitionszuwachsprämie mit einem Finanzvolumen von 125 Millionen € auf zwei Jahre sein, die einen großen Beitrag zur Überwindung der Investitionsschwäche leistet.

Wir, sehr geehrte FPÖ-Kollegen, nehmen unsere Verantwortung ernst. Wir müssen noch stärker auf die soziale und die ökologische Agenda setzen. Da bin ich ganz, ganz si­cher.

Zum Abschluss: Für 2017 – und das richte ich jetzt an alle in diesem Saal – wünsche ich mir, dass Themen wie soziale Absicherungen von UnternehmerInnen oder das Pro­blem Selbstbehalt bei Arztbesuchen angesprochen werden, dass die zu geringe Ent­geltfortzahlung für erkrankte MitarbeiterInnen offen angesprochen und diskutiert wird, denn eines ist ganz klar: Österreich liegt im Spitzenfeld, und wir als SPÖ arbeiten da­ran, dass dies mit einer sozialen digitalen Agenda so bleibt. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

19.10


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Franz. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


19.10.41

Abgeordneter Dr. Marcus Franz (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Herr Staats­sekretär! Hohes Haus! Als Arzt bin ich selber Unternehmer und Arbeitgeber von fünf Per-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite