Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll157. Sitzung / Seite 225

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tige Ministerium zu nehmen, auch nicht den richtigen Ausschuss. Ich weiß nicht, ob man seitens der ÖVP dem Bildungsministerium nicht vertraut oder warum sonst man die Bil­dungsstiftung nicht in den entsprechenden Ausschuss bringt – aber sei’s drum.

50 Millionen € oder zweimal 25 Millionen €, aufgeteilt auf zwei Jahre: Das ist grundsätz­lich ein positiver Impact. Wenn man sich anschaut, wozu das verwendet werden soll, dann fängt man aber wieder leise zu zweifeln an. Die Förderung der Praxisorientierung des Bildungssystems heißt doch offenbar, dass unser Bildungssystem nicht praxisorien­tiert genug ist.

Förderung der Offenheit: Offenheit wofür? Förderung der Impact- und Systemorientie­rung – auch ein netter Gag. Förderung der Vernetzung heißt ja auch, dass unser Bil­dungssystem nicht genug vernetzt ist.

Als Krone – das ist das, was wir wirklich erwarten würden – gibt es eine Landkarte der Bildungseinrichtungen und ein Gütesiegel. Herr Staatssekretär, das wäre eigentlich das, was wir schon lange möchten, dass jede Schule, und das kann man runterbre­chen auf die Lehrer, ordentlich bewertet wird. Das ist die sogenannte 360-Grad-Bewer­tung, die dann auch publiziert wird.

Für die wirklich Guten soll es auch entsprechende Gütesiegel geben. Dann kann man nämlich von vornherein aussieben: Welche sind die Schulen, wo man mit wirklich gu­tem Gewissen die Kinder hingeben kann – das müssen nicht immer die Privatschulen sein, das können auch öffentliche sein – und welche sind die, wo die Kinder tanzen und sonstige Dinge lernen, aber leider nicht das, was sich andere von diesen Absolventen erwarten? (Abg. Lichtenecker: Was Kollege Deimek mit dem Tanzen hat?! Heute schon zum zweiten Mal!)

Warum erwähne ich das? – Es wäre relativ leicht, wenn jede Schule die Erwartungen, die von den Nachfolgeinstituten an sie gestellt werden, erfüllen und in die Curricula auf­nehmen würde. Das heißt, dass Schulen mit Matura die Anforderungen der Universi­täten reinnehmen, dass für Schüler, die nach der vierten Klasse – Hauptschule, Unter­stufe Gymnasium, Neue Mittelschule – in höhere Schulen wechseln, die Anforderungen der Oberstufen berücksichtigt werden und dass die Curricula entsprechend nach unten durchgezogen werden. Das ist in unserer Republik aber anscheinend nicht möglich.

Ich erwarte mir daher, dass dieses Geld im Endeffekt wieder bei den NGOs, beim BIFIE und ähnlichen Institutionen versickert und dass der kurze Weg, der angedacht ist, in der Bildungsbürokratie hängen bleibt. So wird es nichts werden mit der Bildungs­milliarde. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

19.49


Präsident Ing. Norbert Hofer: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Jank zu Wort. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


19.49.26

Abgeordnete Brigitte Jank (ÖVP): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Kolleginnen und Kollegen! Ich finde es schade, dass mein Vorredner alles nur negativ gesehen hat. Es täte uns gut, wenn wir die positiven Dinge sehen und sie auch ansprechen, und die Regierungsvorlage zur Bildungsstiftung für Innovation ist wirklich ein positives Gesetz.

Ich gratuliere zu dieser Innovation auch in der Gesetzwerdung, wo Privat und Staat zu­sammenarbeiten können. Der Staat stellt Mittel für diese Stiftung zur Verfügung und Pri­vate haben ebenfalls die Möglichkeit, Mittel in die Stiftung einzubringen, damit gewähr­leistet wird, dass Innovationen an den Schulen umgesetzt werden.

Es gibt schon jetzt eine Vielzahl von Projekten, auch von Personen außerhalb des Bil­dungssystems, die erstklassige Ideen haben.

 


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