Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll160. Sitzung / Seite 328

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aber auch an der frühen Entscheidung, die im Alter von 14, 15 Jahren getroffen werden muss, wenn sich ein junger Bursche entscheiden muss und auch dafür entscheiden muss, genau diese tradierten Rollenbilder zu überwinden. Das ist sehr viel, was in diesem Alter verlangt wird.

Wir brauchen ja auch ganz dringend eine Reform der PädagogInnenausbildung im elementaren Bildungsbereich. Was wir aber am dringendsten brauchen, das ist ein Bewusstseinswandel, und da sind wirklich wir alle gefordert.

Bitte nehmen Sie diesen Auftrag, gemeinsam am Aufbrechen dieser tradierten Rollenbilder mitzuwirken, an. – In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Abend. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

22.55


Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Kucharowits gelangt als Nächste zu Wort– Bitte, Frau Abgeordnete, Sie haben noch 2 Minuten Redezeit.

 


22.55.44

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, wir alle wollen mehr Männer in pädagogischen Berufen – das ist jetzt in der Debatte auch wieder ganz klar herausgekommen – und vor allem in den Kinderbildungseinrichtungen, in Kindergärten.

Ich möchte es noch einmal sagen, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber man kann es nicht oft genug sagen: Drei Punkte skizzieren, woran es liegt, dass immer noch so wenige Männer in diesen Berufen arbeiten. Der eine ist, dass Männer immer noch als schwach gelten, als zu sensibel, zu weich, zu wenig männlich, wenn sie sich für solch einen pädagogischen Job entscheiden. Also das sind ganz klar Rollenbilder oder Muster, die in unseren Köpfen stecken – noch immer, im Jahr 2017.

Da benötigt es wirklich Kampagnen, da benötigt es Männer, die in diesen Berufen sind und als Role Models auftreten, die auch vor den Vorhang geholt und damit auch sichtbar werden und zum Ausdruck bringen, wie super und toll dieser Job ist.

Es geht aber auch – und das ist auch schon erwähnt worden – um den Wert dieser Arbeit. Pädagogische Berufe bekommen in unserer Gesellschaft nicht dieselbe Anerkennung wie andere Berufe; wir müssen daran arbeiten, dass sich dieses Bild ändert, denn PädagogInnen begleiten uns – wenn wir ein bisschen zurück oder auch nach vorne denken – ungemein häufig in unserem Leben.

Drittens hat es mit der Bezahlung zu tun – keine Frage! Pädagogische Berufe, vor allem im Kindergartenbereich, werden nicht megamäßig genial bezahlt. Da sind auch die Bundesländer gefordert, die Bezahlung in die Höhe zu treiben. Ich glaube, auch das wäre ein Anreiz.

Kurz gefasst: Es gab etliche Initiativen von den Frauenministerinnen, vom Sozial­minister. Denken wir an den Girls’ Day, an den Boys’ Day. Ich habe vor Kurzem erst Technikerinnen kennengelernt, die an diesen FiT-Programmen, Frauen in Handwerk und Technik, an den Girls’ Days teilgenommen haben, beim 3. Barbara-Prammer-Symposium. Das muss uns auch bei den Burschen und bei den Männern in den pädagogischen Berufen gelingen.

Bleiben wir dran! Dann wird es uns hoffentlich gelingen. (Beifall bei SPÖ, Grünen und Team Stronach.)

22.57

22.57.58

 


Präsidentin Doris Bures: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist ge­schlossen.

 


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