Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll165. Sitzung / Seite 130

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ung gegeben, je nachdem, in welchem Bundesland sie leben. Das ist meiner Meinung nach eine untragbare Folge des österreichischen Föderalismus, und auch das ist ein Thema, das Sie als Jugendministerin aufgreifen könnten. Das ist etwas, das man lösen kann, indem man das Ganze zur Bundessache macht.

Das Jugendministerium ist kein Thinktank, sondern sollte die Situation der jungen Menschen in Österreich verbessern, und wenn es das nicht kann und nicht tut, dann brauchen wir es vielleicht gar nicht. – Danke. (Beifall bei den NEOS.)

14.47


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Lueger. – Bitte, Frau Abgeordnete.

 


14.47.30

Abgeordnete Angela Lueger (SPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Der Siebente Bericht zur Lage der Jugend in Österreich liegt vor, und in einem gebe ich Kollegin Kitzmüller recht: Es ist sehr schwie­rig, diesen Bericht mit jenem aus dem Jahr 2011 zu vergleichen, denn diesmal ist der Bericht in drei Teile gegliedert. Ich bin überzeugt davon, dass die Abschnitte „Wissen um die jungen Menschen in Österreich“, „Better-Life Index Jugend“ und „Österreichi­sche Jugendstrategie“ wesentliche Punkte einer Jugendpolitik sein sollten.

Ich möchte dazusagen, dass gerade Teil A des Berichts wirklich aus Zahlen, Fakten und Daten besteht, zusammengefasst aus vielen anderen Studien, was eine gute Basis ist, von der man sozusagen wegarbeiten kann.

Teil B zeigt auf, dass zwar partizipativ mithilfe des Better Life Index mit den Jugend­lichen ermittelt wird, wesentliche Lebensbereiche, die Jugendliche auch betreffen, dadurch aber leider nicht immer erfasst werden. Es waren auch im Ausschuss Expertinnen und Experten, die über den Jugendbericht referiert haben, und einer der Kritikpunkte dabei war, es wäre mehr an quantitativer Befragung nötig gewesen – und keine subjektiven Befindlichkeiten, die dann durch die Befragung der Jugendlichen oft herausgekommen sind.

Die Auswahl der Indikatoren für diese Befragung war sehr, sehr allgemein. Es läuft unter dem Titel Gesundheit, Freizeit, Bildung, soziale Beziehung und Sicherheit. Leider enden viele Aussagen der Jugendlichen – ich weiß gar nicht, wie ich das definieren soll – in einer Art Glücksdefinition, ob sie sich damit glücklich fühlen oder nicht.

Was ich auch ein bisschen bedaure: Es sind sehr, sehr viele bürgerliche Haushalte befragt worden, und deshalb ist der Bereich, wie Jugendliche mit Armut umgehen, für mich nicht ganz erfasst.

In Teil C wird der Status quo beschrieben. Es wird oft darauf hingewiesen, dass Jugendpolitik eine Querschnittsmaterie ist. Letztendlich soll die Jugendpolitik jungen Menschen den Übergang zum Erwachsenenleben erleichtern. In dem Bericht steht aber auch, dass diese Übergangszeit beziehungsweise dass dieser Übergang immer später stattfindet. Die Jugendlichen ziehen immer später von zu Hause aus, ergreifen immer später einen Beruf, und dadurch ergibt sich so einiges an Problemen.

Es gibt aber auch Positives in diesem Bericht. Wenn man ihn liest, ist man überrascht über die Vielzahl der Aktivitäten, die angeführt werden. Ja, es ist richtig, das sind zwar nicht direkt die Aktivitäten des Jugendministeriums, aber sie werden im Bericht erwähnt, weil Jugendpolitik eben eine Querschnittsmaterie ist.

Letztendlich ist es auch zu einer Verbesserung des Wohnstandards gekommen, obwohl ich einen Zusatz nicht verhehlen möchte: abgesehen von den Wohnkosten!

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite