Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll165. Sitzung / Seite 131

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Es gibt eine Zunahme im Bereich Bildungsaktivitäten und noch viele andere positive Punkte. Zu den negativen Punkten werden meine Kolleginnen noch Stellung nehmen.

Ich bin sehr froh, dass es diesen Jugendbericht gibt, und wir werden ihn auch zur Kenntnis nehmen. Ich hoffe, dass er eine Basis bildet, dass man davon ausgehend weiterarbeitet und dass die Kritikpunkte, die von Expertinnen und Experten geäußert worden sind, in den neuen Bericht auch einfließen werden. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

14.50


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Steger. – Bitte schön.

 


14.51.03

Abgeordnete Petra Steger (FPÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Zum siebten Mal seit 1987 gibt es den Bericht zur Lage der Jugend in Österreich. Das ist ein wichtiger Bericht, keine Frage, doch abgesehen davon, dass in dem Bericht natürlich versucht wird, einiges sprachlich schöner darzu­stellen, als es in Wirklichkeit ist, ist eines ganz besonders herauszulesen, nämlich: das Versagen dieser Regierung gegenüber unserer österreichischen Jugend! Dieser Bericht ist ein trauriger Befund sowohl für die SPÖ als auch für die ÖVP – wie bereits erwähnt, es ist eine Querschnittsmaterie –, also für die gesamte Regierung.

Was zeigt dieser Bericht im Detail? – Er zeigt zum Beispiel eine Ausdehnung der Jugendphase. Das klingt positiv, ist es aber nicht. Das heißt nichts anderes als ein höheres Alter beim Verlassen des elterlichen Haushaltes. 70,4 Prozent der 20- bis 24-Jährigen und 34 Prozent der 25- bis 29-Jährigen leben noch bei den Eltern. Schlimmer schaut es nur noch bei der Antifa aus: Laut Studien wohnen 92 Prozent der Links­radikalen noch bei den Eltern.

Was sagt uns das? – Abgesehen davon, dass man nicht zur Antifa sollte, dass es für Jugendliche immer schwieriger wird, ein Leben selbständig, eigenständig außerhalb des Elternhauses aufzubauen.

Natürlich hat das auch mit der Bildungspolitik in diesem Land zu tun. Laut Bericht gibt es in den letzten Jahren einen anhaltenden Trend zur Verlängerung der Ausbildung in den Schulen. Die Jugend sitzt also immer länger in der Ausbildung, tritt damit später in den Arbeitsmarkt ein, verdient dadurch später Geld, zahlt natürlich auch später Steuern und lebt, wie gesagt, länger bei den Eltern.

Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn sich Jugendliche länger in Ausbildung befinden, um eine höhere Qualifikation zu erreichen, doch Letzteres ist nicht der Fall. Im Gegenteil, die Jugendlichen sitzen länger in der Schule, können jedoch immer weniger. 30 Prozent der Pflichtschulabsolventen in Österreich können nicht sinnerfas­send lesen und schreiben. Und was macht die Regierung? – Anstatt das Bildungs­system, das eines der teuersten in ganz Europa ist, qualitativ zu verbessern, erweitert sie die Ausbildungspflicht bis 18 und verpflichtet damit die Schüler, einfach länger in diesem System auszuharren. Genau das ist der falsche Ansatz, sehr geehrte Damen und Herren! Es kommt auf die Qualität der Bildung und nicht auf die Quantität der Ausbildungsjahre an! (Beifall bei der FPÖ.)

Natürlich spielt in diesem Zusammenhang auch die Sprache eine große Rolle. Mittler­weile haben laut Bericht 24 Prozent der 15- bis 29-Jährigen einen Migrationshinter­grund, und davon haben 12 Prozent nicht einmal einen Pflichtschulabschluss. Nur zum Vergleich: Bei den Deutschsprachigen sind es unter 3,5 Prozent. Wieso ist das so? Weil sie benachteiligt werden? – Nein, sondern ganz einfach deswegen, weil sie die deutsche Sprache nicht können. Ohne Kenntnis der Sprache des Landes, in dem man


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