Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 119

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15.14.0118. Punkt

Bericht des Ausschusses für Sportangelegenheiten über den Antrag 1490/A(E) der Abgeordneten Georg Willi, Kolleginnen und Kollegen betreffend Öffnung der Forststraßen für Mountainbikerinnen und Mountainbiker (1477 d.B.)

 


Präsidentin Doris Bures: Damit gelangen wir zum 18. Punkt der Tagesordnung.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Als Erster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Angerer. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


15.14.32

Abgeordneter Erwin Angerer (FPÖ): Frau Präsidentin! Hohes Haus! Geschätzte Da­men und Herren! Ich bin zwar nicht im Sportausschuss und auch nicht im Landwirt­schaftsausschuss, aber ich glaube, trotzdem ein paar Worte aus meiner Erfahrung zu diesem Thema sagen zu können. (Abg. Königsberger-Ludwig: Hoffentlich kennen Sie sich aus! – Abg. Brosz: Er redet trotzdem!)

Es geht um die Öffnung von Forststraßen für Mountainbikerinnen und Mountainbiker, einen Antrag der Grünen, den ich für sehr, sage ich jetzt einmal, bedenklich halte. Es ist ein wichtiges Thema, das weiß ich; das weiß ich als Bürgermeister, als Betroffener, denn ich habe selbst eine Mountainbikestrecke bei mir in der Gemeinde eingerichtet.

Die generelle Öffnung, die Sie hier fordern, würde ich mir sehr gut überlegen. Ich glau­be, dass das nicht sinnvoll ist, man kann das nicht generell so machen.

Ich habe mir Ihre Argumentation angesehen. Im Antrag stehen zwar ein paar Dinge drin­nen, die ganz vernünftig sind: Sie reden von Naturschutz, von Waldbewirtschaftung – das braucht einen entsprechenden Stellenwert, das ist alles in Ordnung –; dann schreiben Sie – das ist wahrscheinlich die Begründung dafür, dass man sie öffnen sollte –: Diese Forststraßen sind generell oder großteils mit öffentlichen Mitteln gefördert oder zum Teil errichtet worden. Das soll vielleicht die Argumentation dafür sein, dass jeder deshalb das Recht hätte, diese Wege zu benutzen.

Ich glaube, diese Argumentation ist gefährlich, denn dann könnte ich sagen, man sollte auch darüber nachdenken, dass jemand, wenn er Wohnbauförderung bezogen hat – und vielleicht sitzen auch ein paar davon in Ihren Reihen –, seine Wohnung öffentlich ma­chen muss und jeder auch die Wohnung benutzen darf. – Dann werde ich mich in Zu­kunft bei einem Grünen hier in Wien einquartieren. Ich weiß nicht, ob Sie damit Freude hätten. Das ist von der Argumentation her einfach falsch.

Zur generellen Öffnung möchte ich noch ein paar Fakten bringen: Faktum ist, und das steht in Ihrem Antrag falsch drinnen – Sie sagen, 90 Prozent dieser Straßen sind noch gesperrt, das stimmt nicht –, wir haben circa 120 000 Kilometer Forststraßen in Öster­reich, davon sind mittlerweile schon 27 000 Kilometer freigegeben. Das ist circa ein Vier­tel der Forststraßen, die freigegeben sind.

Außerdem haben wir topografisch völlig unterschiedliche Gegebenheiten: Ich kann ja das Burgendland, Niederösterreich und Oberösterreich nicht mit Kärnten, Oberkärnten und Tirol vergleichen. Wir haben ganz andere topografische Gegebenheiten, wir haben ganz andere ökologische Verhältnisse, wir haben ganz andere Wildarten, die dort in den Wäldern leben, wir haben ganz andere Wald- und Wildbewirtschaftungsarten. Also wir haben in den unterschiedlichen Ländern ganz unterschiedliche Situationen, deswe­gen ist es sehr wichtig, dass man da lenkt und Lenkungen vornimmt.

Das große Thema ist natürlich, dass man das nur miteinander machen kann. Wir als Gemeinde haben entsprechende Verträge abgeschlossen. In unserem Fall ist es so, dass eine Mountainbikestrecke – 11 Kilometer lang, 900 Höhenmeter – drei Weggenossen-


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