Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 126

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cherzustellen, und zwar auch für die Zukunft – nämlich ganz im Sinne des Wirtschaf­tens im Einklang mit der Natur, Herr Kollege Willi. Denken Sie daran: Mit einem E-Bike fahre auch ich im Wald überall hin – mit einem E-Bike! –, das kommt noch dazu. Das heißt, der Wald, das Wild brauchen Ruhezonen. (Abg. Brosz: Eine Forststraße ist eine Ruhezone?!) Das brauchen wir, um letztlich auch das ökologische Gleichgewicht hal­ten zu können. (Beifall bei der ÖVP.)

15.39


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Steinbichler zu Wort. – Bitte.

 


15.39.05

Abgeordneter Leopold Steinbichler (STRONACH): Frau Präsident! Geschätzte Kol­leginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! Sehr Wesentliches wurde von den Vorrednern bereits gesagt; ich denke, diese Thematik muss man viel tiefgründiger diskutieren, auf einige Punkte wurde bereits hingewiesen.

Natürlich ist das in Österreich, bei 47 Prozent Waldanteil an der Bundesfläche, ein The­ma – keine Frage. Es ist ein berechtigtes Thema, es wurde von den Vorrednern aber auch schon erwähnt, dass bereits rund 27 000 Kilometer Forstwege für die Mountain­biker freigegeben sind.

Kolleginnen und Kollegen, nicht nur aus der eigenen praktischen Erfahrung, sondern auch von Beschwerden von Waldbesitzern aus meiner Zeit als Kammerobmann kann ich berichten, dass zum Beispiel etwaige Verbotsschilder oder Hinweisschilder auf Wald­arbeit leider von vielen Mountainbikern missachtet werden.

Da kommt es dann genau zu diesen Berührungspunkten, die wir nicht brauchen, die allen Beteiligten, den Grundbesitzern und den Sportausübenden, schaden, denn dort kommt es dann zu den Justamentstandpunkten, den Haftungsfragen und natürlich dem von Präsident Grillitsch angesprochenen Punkt mit der Wald-Wild-Problematik. Wir dis­kutieren in diesem Haus auch den Wildschadensbericht, und je mehr Ruhestörung wir draußen in den Wäldern haben – das sind Rückzugsgebiete, das sind Einstandsgebie­te für das Wild –, desto höher sind dort auch die Forstschäden.

Kolleginnen und Kollegen, jemand hat gesagt: Leben im Einklang mit der Natur!, dann müssen wir der Natur aber eine Chance geben. Wir wissen, es gibt nur mehr 35 Pro­zent produktive Fläche an Acker und Wiesen, und die 47 Prozent Wald sind die verblei­benden Rückzugsflächen.

Ein wesentlicher Aspekt, der zu wenig berücksichtigt wird, sind die Naturereignisse. Nach diesem Schneeregen von voriger Woche hängen jetzt in den Wäldern Tausende Äste, Tausende geknickte Baumwipfel, die irgendwann im Laufe des Sommers zu Bo­den stürzen werden (Abg. Brosz: Gott sei Dank ...!), entweder nach einem Sturm oder aus ungeklärter Ursache. Wir wissen, wie viele Unfälle im Wald passieren; und das sind genau die Punkte der Haftungsfrage, die man ansprechen muss. Genauso muss man die Verunreinigungen auf den Wegen durch die Forstarbeit oder die abrollenden Steine ansprechen: Was ist dann, wenn bei der Sportausübung schwere Unfälle pas­sieren?

Deswegen ist das ein ganz klarer Punkt, und, Herr Kollege Willi, ich glaube, wir werden das im Agrarausschuss noch weiter diskutieren. Es gilt hier, beide Seiten zu berück­sichtigen, und es ist hier, glaube ich, ganz wesentlich, dass man auch wirklich auf die Natur Rücksicht nimmt.

Ich bin überzeugt davon, dann werden diese Lösungen, die angesprochen wurden, plus diese einzelnen Extralösungen, die es in Gemeinden gibt, in denen sich die Betroffe-


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