Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 141

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traten an! Nur drei Zahlen – 2013: 10 728 Tonnen, 2014: 11 325 Tonnen, 2015: 12 928 Ton­nen Pflanzenschutzmittel. Das bedeutet nicht, dass die Bauern schuld daran sind, son­dern die Frage ist: Warum investiert man nicht in Forschung, damit man vielleicht bes­sere Pflanzenschutzmittel produzieren kann?

Der dritte Punkt, der mich sehr überrascht hat, war das Thema Atomenergie. Dass sich Österreich natürlich klar gegen die Atomkraft wendet, ist ja sehr löblich. Mich hat aber sehr überrascht, dass das Wort Krško zum Beispiel in dem Bericht nicht vorgekommen ist, obwohl Krško direkt vor unserer Tür ist, nur 120 Kilometer entfernt. Denken Sie doch an Tschernobyl im Jahr 1986 und an Fukushima – das war, glaube ich, 2011.

Die Südsteirer haben an gewissen Stellen heute noch eine Belastung von 40 bis 60 Ki­lobecquerel. Das ist immer noch eine Folge von Tschernobyl. Darum ist bitte auf euro­päischer und auch auf bilateraler Ebene gegenüber Slowenien alles zu unternehmen. Krško liegt nach wie vor auf einer Erdbebenlinie; es hat dort ungefähr 180 Erdstöße ge­geben. Wäre es einem Erdstoß ausgesetzt gewesen wie jenem von 1640, dann wäre das eine Stärke von 7 nach der Richterskala gewesen, und das würde das AKW nicht aushalten. Die 180 Erdstöße hatten eine Stärke zwischen 3,5 und 5,7.

Ich bitte Sie, tun Sie alles, damit Krško stillgelegt wird! Wir wissen, die haben jetzt sei­ne Laufzeit verlängert; es wird dann 60 Jahre Bestandszeit erreicht haben. Das ist ja ungeheuerlich und eine Sorge der Südsteirer! – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der FPÖ.)

15.09


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Auer zu Wort. – Bitte.

 


15.09.56

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Frau Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr ge­ehrten Damen und Herren! Herr Kollege Riemer, zu den Pflanzenschutzmitteln: Du weißt doch selbst auch ganz genau, dass circa ein Drittel in den privaten Hausgärten und bei den ÖBB verwendet wird. Daher sollte man schon fairerweise, ohne mit dem Fin­ger auf andere zu zeigen, das auch so darstellen und nicht so tun, als ob allein die Land­wirtschaft die Pflanzenschutzmittel ausbringen würde. (Zwischenruf des Abg. Riemer.)

Da Kollege Steinbichler gemeint hat – er ist leider gerade nicht im Saal (Abg. Stein­bichler: Doch!); doch, er ist hier –, dass man den Bauernbund umbenennen sollte, muss ich sagen, diese Angst habe ich heute nicht mehr. Seit du ausgetreten bist, ist es durch­aus besser geworden. (Beifall bei der ÖVP.) Aber ich sage ganz offen, du fehlst uns nicht, wenn ich dir das auch sagen darf.

Es ist bemerkenswert: In deinen Reden als Bundesrat sagtest du, der Bauernbund sei die beste Organisation, die Genossenschaft das Beste. (Abg. Steinbichler: Da war ich noch dabei!) Alle anderen hast du verhöhnt, das kann man nachlesen. Da du aber nach einem Gastspiel bei der Liste Dinkhauser dort keine Chance gehabt hast, bist du zu Stro­nach gewechselt. Mit dem Ende der Gesetzgebungsperiode ist aber die Zeit vorbei, dann haben die Bauern vor dir Ruhe, lieber Kollege Steinbichler (anhaltende Zwischenrufe des Abg. Steinbichler) – es sei denn, es gibt wieder eine neue Liste, dann wirst du dort sicher wieder Platz finden; das mag durchaus sein. Die Bewerbungsschreiben musst du bereits vorbereiten.

Meine Damen und Herren! Kollege Schellhorn meinte, fairer Handel, Tourismus und Land­wirtschaft sollten sich besser verknüpfen. Darin gebe ich ihm recht – unbestritten –, denn sie bedingen einander: Die Bauern brauchen den Tourismus, weil damit eine ungeheu­re Absatzschiene möglich ist, und umgekehrt braucht der Tourismus die Landwirtschaft, denn letztlich bewirtschaften die Bäuerin und der Bauer das Land.

 


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