Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 156

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zu sichern, sondern weiter in die Höhe zu treiben, das ein Marketing betreibt, das un­seren Wein auf der ganzen Welt zu einem bekannten Kulturgut gemacht hat. Was ist dann aber dem Österreich Wein Marketing widerfahren? – Die zugesagte Unterstüt­zung von 8 Millionen €, wenn ich das richtig sehe, seitens des Landwirtschaftsministeri­ums wurde zurückgezogen. Ich weiß nicht, ob das der richtige Zugang ist. Diese 8 Mil­lionen € müssen nunmehr durch die Bauern, die Weinproduzenten ersetzt werden.

Ich bin der Meinung, dass eine geschützte Ursprungsbezeichnung auch für die gesam­te Landwirtschaft ganz wesentlich sein wird, wenn wir den Landwirten in unserer klein­strukturierten Landwirtschaft entsprechend helfen wollen. Das heißt im Klartext: Mond­seer Käse muss auch Mondseer Käse sein! (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn wir uns die verschiedenen AMA-Produkte ansehen, haben wir ein ganz gewalti­ges Problem, nämlich dahin gehend, dass man sich nicht einmal bei den AMA-Gütesie­geln selbst wirklich auskennt. Österreichische AMA-Gütesiegel erlauben 33 Prozent, sprich ein Drittel andere Rohstoffe. Heruntergebrochen gibt es dann auch ein bayeri­sches, ein europäisches Siegel, und da muss man schon danach trachten, dass man sich bei diesen Produkten dafür einsetzt, dass auch unsere Produkte dort drinnen sein dürfen.

Zu den Entschließungsanträgen beziehungsweise zum Entschließungsantrag des Teams Stronach muss ich sagen, dass dieser Antrag schon vor sehr, sehr langer Zeit von un­serer Fraktion eingebracht wurde, und zwar auch an das Bundesministerium für Ge­sundheit gerichtet. (Beifall bei der FPÖ.)

15.54


Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Hofinger. – Bitte

 


15.54.17

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Hohes Haus! Herr Kollege Klinger, ein bisschen widersprechen muss ich dem jetzt schon, was Sie gerade gesagt haben, und zwar, dass man sich beim AMA-Gütesiegel nicht mehr auskennt. – Das AMA-Gütesiegel ist genau das Qualitätsgüte­siegel in Österreich, dem die Konsumenten vertrauen und wo dann auch wirklich das drinnen ist, was draufsteht, nämlich österreichische Produkte, Produkte von Tieren, die in Österreich geboren, aufgewachsen und geschlachtet worden sind. Das wissen die Konsumenten und sie vertrauen darauf. Es ist, glaube ich, nicht förderlich, wenn man hier immer wieder versucht, das AMA-Gütesiegel schlechtzureden.

Wir müssen uns schon bewusst sein, dass wir in Österreich generell ein sehr hohes Qualitätsniveau im Lebensmittelbereich haben. Ob das Biobauern sind, die das produ­zieren, ob das große oder kleine oder konventionelle Betriebe sind oder ob das in Hof­läden oder in Supermarktketten verkauft wird: Generell können die Konsumenten bei uns sicher sein, dass wir gute Lebensmittel haben und dass sie auch darauf vertrauen können. Das AMA-Gütesiegel bestätigt das, und die Umfragen dazu beweisen uns auch, dass es einfach so ist.

Es ist auch nicht von ungefähr so, dass diese Qualitätsschiene dazu beiträgt, dass die Konsumenten wirklich wissen wollen, was drinnen ist. Eine Umfrage sagt aus, dass 80 Prozent unserer Konsumenten genau wissen wollen, woher ein Produkt kommt. Ich glaube, da sind wir ganz gut unterwegs, und darum möchte ich auch die Bürgerinitia­tive betreffend faire Lebensmittel sehr positiv herausstreichen, denn sie bemüht sich ge­nau in diesen Bereichen. Jeder Konsument, der bei uns regional einkauft, sichert Ar­beitsplätze, schützt unsere Kulturlandschaft und unsere Landwirtschaft. Das ist etwas ganz, ganz Wesentliches, denn wir müssen unseren Konsumenten schon beibringen, noch mehr beibringen: Sobald sie zu ausländischen Produkten greifen, können wir nicht mehr feststellen, woher das kommt, und wir importieren in diesen Fällen meistens auch Tierleid oder ganz andere Pflanzenschutzbestimmungen aus unseren Nachbarländern.

 


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