Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll171. Sitzung / Seite 165

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ins Gespräch, und man gewinnt eine Ahnung davon, wie viel Heimat hinter dieser Ar­beit steckt, denn die Landwirtschaft ist ein Anker für die Arbeitsplätze vor Ort.

Landwirtschaft bedeutet für mich: harte Arbeit gepaart mit hoher Verantwortung. Ich kenne viele, viele Betriebe gerade in meiner Region, die verantwortungsvoll mit ihren Feldern und vor allem mit ihren Produkten umgehen, die sie produzieren. Ich bin als Salzburgerin ganz, ganz stolz darauf – und das sage ich von dieser Stelle aus sehr oft –, dass wir in Salzburg die höchste Dichte an Biobauern und Biobäuerinnen haben, die faire Lebensmittel zu fairen Preisen produzieren. Darauf bin ich sehr, sehr stolz. (Beifall bei der SPÖ.)

Wobei: Mir läge viel daran, dass sich diese fairen Lebensmittel nicht nur die Besserver­diener und Besserverdienerinnen leisten können, sondern alle Bevölkerungsschichten. Überhaupt müssen wir weg von dem Fabrikdenken, hin zur Unterstützung der kleine­ren Höfe, und zwar gerade derer, die Direktvermarkter sind. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Pirklhuber.)

Kleine Betriebe sind kein Sinnbild für Sozialromantik, sondern sie halten sich an die Grenzen – jene Grenzen, die oftmals die Natur vorgibt. Der jährliche Grüne Bericht des Landwirtschaftsministeriums zeigt auf, wie es um diese kleinen Höfe bestellt ist – und es schaut nicht sehr gut aus. Das macht mich, ehrlich gesagt, sehr betroffen.

Im Sinne dieser Bürgerinitiative möchte ich den Ball an das Landwirtschaftsministerium weiterspielen. Auch ich würde mir wünschen, dass ein langfristiger Plan erstellt wird, um die Landwirtschaft in Österreich auf neue Beine zu stellen – und ja, Herr Schellhorn, da gehört für mich der Tourismus dazu und auch, dass Landwirtschaft einfach neu gedacht wird, dass die Bäuerin und der Bauer das Maß aller Dinge sind und nicht die Hektar. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Pirklhuber.)

16.20


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster hat sich Herr Bundesminister Dipl.-Ing. Rupp­rechter zu Wort gemeldet. – Bitte, Herr Minister.

 


16.20.45

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Zunächst möch­te ich mich herzlich bei zwei Abgeordneten von den Sozialdemokraten bedanken: ers­tens bei Frau Abgeordneter Ecker für diese Klarstellung; ich bitte, das auch Herrn Klub­obmann Schieder zu sagen. (Rufe bei der SPÖ: Er ist hier! Abg. Königsberger-Lud­wig: Dem Herrn Schmuckenschlager müssen Sie das sagen!) Ich glaube, das war eine wichtige Klarstellung, denn wenn wir von den öffentlichen EU-Mitteln – Gemeinsame Agrarpolitik – und den nationalen Mitteln sprechen, die wir für die Landwirtschaft auf­wenden, reden wir von weniger als 0,3 Prozent des aggregierten Bruttoinlandsprodukts der EU-Mitgliedstaaten, von 0,3 Prozent für mindestens 2 Prozent – sogar etwas mehr – der Bevölkerung. Wenn Sie den ländlichen Raum insgesamt anschauen, dann geht es um mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in den Mitgliedstaaten der EU.

Auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern eine billige Polemik über Budgetaufwand abzuführen, stellt einfach eine Missachtung der Leistungen der Bäuerinnen und Bau­ern, der Leistungen, die im ländlichen Raum für unser lebenswertes Österreich erbracht werden, dar. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte mich aber auch bei Herrn Abgeordnetem Vogl herzlich für die eindrucksvol­le Darlegung bedanken – dem ist nichts hinzuzufügen –, auch für die einprägsame Dar­stellung der Unterschiede zwischen Rot und Blau. Das war eindrucksvoll und, wie ich glaube, völlig richtig und ist daher zu unterstreichen. (Zwischenruf des Abg. Pirklhuber.)

 


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