ausschuss, im Gesundheitsausschuss, diskutieren können, weil diese Bürgerinitiative ja zwei Jahre lang mehr oder weniger im Ausschuss im Kreis geschickt worden ist. Es sind einige Stellungnahmen dazu eingefordert worden, und jetzt haben wir sie endlich dort, wo sie hingehört. Ich begrüße es sehr, dass wir sie jetzt sachlich und inhaltlich diskutieren können.
Es war aber schon aus diesen unterschiedlichen Stellungnahmen ersichtlich, dass dieses Thema sehr ideologiebehaftet ist. Ich glaube, dass es ganz, ganz wichtig ist, sehr sensibel darüber zu diskutieren, warum Frauen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Fakt ist, Österreich ist eines der wenigen Länder in Europa, das keine derartigen Statistiken führt.
Ich persönlich möchte auch gerne wissen, warum sich Frauen gegen ein Kind entscheiden und diesen Kindern nicht das Leben schenken. In Deutschland, in der Schweiz, in England und in Wales, in Frankreich, in Italien, in Norwegen, in den Niederlanden, in Spanien und auch in Schweden erfolgt eine solche Erhebung statistischer Daten, und auch aus wissenschaftlicher Sicht ist die Einführung solcher Statistiken zu begrüßen. Die Einführung einer solchen Statistik bedeutet auch einen klaren Mehrwert für die Politik, in der Gesetzgebung und in der Vollziehung. Das sage nicht ich, das sagt die Universität Wien in einer Stellungnahme, und dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Was dann aber in diesem Fall auch noch wirklich zu diskutieren wäre, ist – und das kam auch in diesen Stellungnahmen zur Sprache –, dass wir stärker darauf achten müssen, die Verhütung bei den jungen Mädchen und Frauen wieder in den Vordergrund zu stellen – mich erschreckt es persönlich sehr, dass viele junge Mädchen auch im Jahr 2017 so wenig Wissen über Verhütung haben und es immer noch zu so vielen Schwangerschaftsabbrüchen kommt –, aber bitte nicht so, wie es in der Stellungnahme des Bundesministeriums für Gesundheit steht, die meinten, man solle den Aufklärungsunterricht in den Schulen so früh wie möglich starten.
Ich bin dafür, dass Sexualkunde in den Schulen altersgerecht und sensibel gestaltet wird, aber der Sexkoffer hat in der Volksschule wirklich nichts verloren. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Zakostelsky. – Zwischenruf der Abg. Hakel.)
19.56
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt nun Herr Abgeordneter Lipitsch. – Bitte.
19.56
Abgeordneter Hermann Lipitsch (SPÖ): Herr Präsident! Werte Kolleginnen, werte Kollegen! Also den Vorwurf bezüglich zwei Jahre im Kreis schicken möchte ich so nicht stehenlassen, denn es ist sehr oft die Frage, welche Stellungnahmen die Bürgerinitiativen noch haben wollen. Wir haben auch das letzte Mal eine Bürgerinitiative sehr ausführlich diskutiert, bei der die Einbringer noch zusätzliche Stellungnahmen haben wollten. Wir alle wissen, von Bundesbehörden können wir Stellungnahmen einholen, wenn wir andere Stellen befragen, haben wir aber das Problem, dass uns diese eine Stellungnahme geben können, aber nicht müssen.
Ich glaube, die Bürgerinitiative, die Sie angesprochen haben, war eine sehr sensible, und es war ganz, ganz wichtig, dass wir ein Hebammengremium und auch bestimmte Fachärzte dazu befragt haben, und wir haben diese Stellungnahmen bekommen. Es ist leider Gottes so, dass es immer einer gewissen Zeit bedarf, bis wir diese hereinbekommen, wenn es solche Wünsche gibt.
Wir haben in der letzten Ausschusssitzung insgesamt 35 verschiedene Themen diskutiert und geschaut, wo diese inhaltlich hingehören. Wir haben einige Themen zur Kenntnis genommen, bei denen bereits eine Erledigung da ist oder sich gerade im Bereich
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