Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 190

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sere Senioren und für unsere Kindergartenkinder zu Mittag gesund und regional gekocht wird, das dürfen doch wohl auch unsere Schweine um 14 Uhr am Nachmittag zum Fressen bekommen, dann brauchen wir es nicht in die Biotonne zu leeren beziehungsweise nicht in die Biogasanlage zu fahren. Somit ist es im Nahrungs­kreislauf sofort wieder sinnvoll umgesetzt. Wir müssen viel mehr Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft denken.

Ich darf noch die Systemgastronomie in Sachen Herkunftskennzeichnung ansprechen: Diese Sauerei muss aufhören, dass sich Möbelwirtshäuser, Supermarktwirtshäuser mit 1,99-€-, 2,99-€-Schnitzelaktionen die Kunden ins Geschäft holen! Wenn, dann sollen sie es mit ordentlicher Auslobung und Herkunftskennzeichnung machen, dann schauen wir einmal, wie sich das Verhältnis im fairen Konkurrenzwettbewerb mit den Wirten verhält.

Vielleicht noch zum Thema nachhaltig – das muss ich wiederholen –: Wenn im kom­menden Wahlkampf – und da sind wir ja mittendrin, das haben wir heute schon bei den Diskussionen zu mehreren Tagesordnungspunkten herausgehört – das Wort Nach­haltigkeit wieder missbraucht wird – und eine Partei ist bereits wieder gefährdet –, dann schaut euch bitte einmal an, wie viele wertvolle nachhaltige Ideen in den 30 Jahren ökosozialer Marktwirtschaft von euch selbst versenkt wurden! – Wertvollste Ideen! Ich werde einige davon im Wahlkampf aufgreifen, da sind brauchbare Dinge dabei. Aber ich glaube, dieses Wort nachhaltig ist zu wichtig – es hat mit meinen Enkerln zu tun, es ist ein essenzielles, wichtiges Fundament für zukünftige Ent­schei­dungen –, es ist zu wertvoll, als dass man es für Wahlkampfprogramme missbraucht.

Deshalb verschreiben wir uns dem Thema Nachhaltigkeit und einer ganz klaren Kenn­zeichnung der Lebensmittel. Ich gebe zu bedenken – wir haben es gestern gesagt –: Im Ennshafen wurden im vorigen Jahr 240 000 Container umgesetzt, und – und deswegen habe ich auch diese Tafel mit dem Lastwagen (auf die genannte Tafel verweisend) mitgenommen, Frau Minister – solch eine Fuhre Rinder wird durch die Schlachtung im österreichischen Schlachthof zum österreichischen Qualitätsprodukt! Wir importieren, lieber Georg, 2,2 Millionen Lebendschweine aus dem Osten und aus Holland, Dänemark und Norddeutschland nach Österreich, plus 120 000 Rinder. (Abg. Pirklhuber: 520 000 sind es insgesamt!)

Ich frage, ob es gerechtfertigt ist, dass diese Tiere dann im Schlachthaus den AT-Stempel bekommen? – Das ist der entscheidende Punkt: Auf einem ausländischen Rind, auf einem ausländischen Schweineschlachtkörper hat das AT-Zeichen, das österreichische Länderkürzel, nichts verloren! (Beifall beim Team Stronach.)

Deshalb bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Leopold Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Kenn­zeichnung von Fleisch mittels AT-Stempel“

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, alle erforderlichen Maßnahmen zu veran­lassen, die sicherstellen, dass ausschließlich Qualitätsfleisch österreichischer Her­kunft – sprich (Frisch-) Fleisch von Nutztieren, die in Österreich geboren, in Österreich aufgewachsen und in Österreich geschlachtet/zerlegt/verpackt wurden – mit dem AT-Stempel versehen wird. Bei Tieren, die im Ausland geboren und aufgewachsen sind, aber in Österreich geschlachtet wurden, soll die Genusstauglichkeit“ – und das ist der


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