Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll173. Sitzung / Seite 270

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Dazu, dass fast ausschließlich eins zu eins die Argumente von Professor Knoflacher, den ich ja in vielen Bereichen durchaus schätze und respektiere, kommen: Man muss einmal zu Kenntnis nehmen, die Entscheidung für den Brenner Basistunnel ist gefallen. Der kommt. Jetzt geht es tatsächlich um die Frage: Wie können wir das möglichst effizient für die Umwelt und für die Bevölkerung nützen? Da gilt der Zielsatz, den wir immer gesagt haben: Schiene statt Verkehrslawine! Um Maßnahmen setzen zu kön­nen – Nachtfahrverbote, strengere Kontrollen und so weiter –, brauchen wir zuerst eine Alternative, und die Alternative ist dieser Brenner Basistunnel, der ist auf Schiene, als europäisches Riesenprojekt.

Wenn wir diese Alternative haben, können wir dann endlich auch Maßnahmen setzen und das auch von der Wirtschaft verlangen: Jawohl, es ist umzustellen! Dann haben wir die Entlastung für die Tiroler, für, wie ich meine, ganz Europa und für unsere Umwelt. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

22.48


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Mag. Hanger gelangt als Nächster zu Wort. – Bitte.

 


22.48.28

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Präsidentin des Rechnungshofes! Werte Kolleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Ich beschäftige mich in meinem Redebeitrag mit dem Bericht des Rechnungshofes zum VOR, dem Verkehrsverbund Ost-Region.

Einleitend ein paar Zahlen, die aus meiner Sicht durchaus beeindruckend sind: eine Milliarde Fahrgäste pro Jahr, 900 Linien, 11 500 Haltestellen, 40 Verkehrsunternehmen im Verbund, inklusive der Partnerunternehmen. Über 12 000 Mitarbeiter sind dort be­schäftigt, und es wird ein Gebiet mit knapp vier Millionen Einwohnern betreut. Ich habe vor einigen Jahren selbst Erfahrungen mit dem VOR machen dürfen. Wir haben bei uns in der Region das öffentliche Verkehrsangebot vervierfacht. Die Planung der Ver­kehrslinien und das Ausschreibeverfahren wurden höchst professionell von der Ge­schäfts­führung des VOR begleitet.

Herr Kollege Bernhard, wenn Sie sich hierherstellen und quasi den VOR und dessen Geschäftsführung pauschal verurteilen, dann würde ich Sie schon ersuchen, sich mit dem VOR ein bisschen intensiver auseinanderzusetzen – das sind doch einigermaßen komplexe Strukturen –, habe aber auch ein bisschen Verständnis dafür. Sie haben ja mittlerweile doch eine große Personalnot im Klub, und man kann sich natürlich nicht alles so genau anschauen.

Eine Zahl, die im Ausschuss genannt wurde, aber ungeklärt blieb, möchte ich noch erläutern: Im Rechnungshofbericht wurde aufgezeigt, dass es im Betrachtungszeitraum 2010 bis 2014 8 Prozent mehr Verkehrsangebot und 41 Prozent mehr Fahrgäste gab, allerdings nur eine Erlössteigerung um 7 Prozent. Ich hatte den Eindruck, diese Frage konnte man im Ausschuss nicht wirklich vollständig klären. Die Erklärung ist eigentlich relativ einfach: Dafür kann nur das Top-Jugendticket verantwortlich sein. Das Top-Jugendticket wurde 2012 eingeführt, es gab 340 000 Verkäufe pro Jahr. Junge Menschen im Verkehrsverbund in Niederösterreich, im Burgendland und in Wien haben die Möglichkeit, für 65 € das gesamte öffentliche Verkehrsangebot in Anspruch zu nehmen. Dass das bei 65 € im Jahr natürlich nicht die gewünschten Erlöse bringt, ist auch klar, aber die jungen Menschen in Österreich, die Schülerinnen und Schüler und die Lehrlinge, quasi für das öffentliche Verkehrsangebot zu begeistern, ist aus meiner Sicht auch eine gute Erfolgsgeschichte.

 


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