Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll175. Sitzung / Seite 59

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nämlich auch die Zeit, um dieses Modell zu diskutieren, und die entsprechende Vor­bereitungszeit, um das System umstellen zu können.

Zum Thema Zugangsregelungen: Ich bin durchaus der Meinung, dass faire und sinn­volle Zugangsregelungen einen Mehrwert schaffen können, zum einen vonseiten der Universitäten, aber auch im Zuge der Studienplatzfinanzierung, wenn es um den Bereich der Planbarkeit geht, und in weiterer Folge natürlich, wenn es um Betreuungs­relationen und damit auch um die Qualität des Studiums geht.

Zum anderen glaube ich, dass es sinnvoll ist, auch für die Studierenden eine gewisse Verpflichtung einzuführen, sich mit dem Inhalt, mit dem Studium selbst entsprechend auseinanderzusetzen, zu prüfen, ob es die richtige Wahl ist. Wir reden ja von 18-Jährigen und Älteren, also von mündigen Bürgern, die eine bewusste Entscheidung über ihren Ausbildungsweg und ihren Karriereweg treffen, und es gibt viele Hilfe­stellungen: Es gibt die Plattform Studiversum, die hier letztes Jahr präsentiert wurde, die ÖH selbst veranstaltet Schnuppertage und Einführungstage, und vieles, vieles mehr wird angeboten, um sich wirklich umfassend mit der Studienwahl auseinan­dersetzen zu können. Ich meine, dass es auch gerechtfertigt ist, seine Eignung, seine Motivation vorzubringen, sei es durch Self Assessment, ein Motivationsschreiben, eine Prüfung oder ein Fachgespräch. Das ist meiner Meinung nach weder eine Ein­schränkung noch eine Schikane, sondern es geht wirklich darum, jedem dieselben Chancen zum Studieren zu geben. Es geht um Chancengerechtigkeit, aber es ist auch legitim, nach Qualifikation und Motivation zu fragen.

Dass wir aber auch Rücksicht nehmen, um diese Chancengleichheit zu gewähren, zeigt sich gerade in dieser Legislaturperiode. Viele Maßnahmen im Zusammenhang mit der finanziellen Situation von älteren Studierenden und von Alleinerziehenden und betreffend Einkommensgrenzen sind gesetzt worden, um Chancengleichheit sicher­zustellen, um Studienabbrüche zu verhindern und den Studienerfolg sicherzustellen.

Auch weitere Maßnahmen haben wir schon diskutiert, auch im Ausschuss. Bei der Nationalen Strategie zur sozialen Dimension in der Hochschulbildung geht es etwa um Betreuungsverhältnisse, um Betreuung für Kinder von Studierenden an den Univer­sitäten. Es sind also nicht nur Themen, die das Ministerium betreffen, sondern auch die Universitäten selbst. Es geht darum, Angebote zu schaffen, um berufsbegleitend studieren zu können, um die Möglichkeiten dazu zu verbessern, und es geht natürlich auch um die Schaffung sinnvoller Angebote betreffend die Durchlässigkeit hin zum Studium – Stichwort Lehre, Meisterprüfung.

Die nächste Etappe wird natürlich die Studienbeihilfenerhöhung sein. Die 25 Millio­nen €, die angesprochen worden sind, kommen nicht von ungefähr, sondern sind ein Vorschlag der Hochschulkonferenz, der aufgegriffen worden ist. Frau Abgeordnete Kuntzl, ich hoffe durchaus, dass wir vor dem Sommer zu einer gemeinsamen Lösung kommen, weil es von unserer Seite erwünscht ist, dass es diese Erhöhung baldigst gibt, möglichst ab dem Wintersemester.

Herr Abgeordneter Strolz, den „Saustall“, der in der Pressekonferenz angesprochen worden ist, kann ich nicht erkennen. Gerade in den letzten Monaten ist im Rahmen des Prozesses Zukunft Hochschule sehr konstruktiv gearbeitet worden. Heute liegt somit auch ein Modell zum Thema Studienplatzfinanzierung vor. Das ist eine Basis, die wir diskutieren können, auf der wir Vorbereitungen für eine Verbesserung der Studien­situation, aber auch der Weiterentwicklung des Systems aufbauen können. Ich hoffe, dass Sie alle sich an der Diskussion beteiligen werden. (Beifall bei der ÖVP.)

10.18


Präsidentin Doris Bures: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dr. Kassegger zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


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